Anfang der 2000er Jahre intensivierte der Kulturring seine Aktivitäten, um weitere interessante Beschäftigungsmaßnahmen in Kooperation mit den Jobcentern der Stadtbezirke Berlins zu entwickeln und umzusetzen.
In Tempelhof-Schöneberg existierte bereits ein Medienpoint, der 2006 seinen jetzigen Standort in der Crellestraße fand, wo zuvor auch das Projekt“ Kulturführer für Tempelhof- Schöneberg“ realisiert wurde.
Mit dem Projekt „Kulturführer“ entwickelten sich erste Arbeitsbeziehungen mit dem Kulturamt Tempelhof-Schöneberg. Die damalige Amtsleiterin Katharina Kaiser wurde auf den Kulturring aufmerksam. Besonders seine Aufarbeitung der jüdischen Geschichte Berlins – der Erforschung von Schicksalen jüdischer Bürgerinnen und Bürger während der NS-Zeit – war für die spätere intensive Zusammenarbeit ausschlaggebend. Der Kulturring konnte zahlreiche Veröffentlichungen zu diesem Thema aufweisen.
Im Schöneberger Bayerischen Viertel lebten vor der NS-Zeit viele Bürgerinnen und Bürger jüdischer Herkunft. Mit Beginn der NS-Diktatur wurden viele von ihnen verfolgt, verhaftet und deportiert. Manche konnten noch rechtzeitig ins Ausland fliehen. Seit Mitte der 1980er Jahre wird, damals initiiert von Katharina Kaiser, das Schicksal dieser Bürger erforscht und öffentlich gemacht. Die Recherche- und Forschungsergebnisse, basierend auf Zeitzeugen- und Erinnerungsarbeit, fanden Eingang in die ständige Ausstellung „Wir waren Nachbarn – Jüdisches Leben in Tempelhof-Schöneberg“, präsentiert in der großen Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg.
Es trafen sich gemeinsame Interessen und Zielstellungen. Das Team um Katharina Kaiser brauchte weitere Unterstützung für die Absicherung des Ausstellungsbetriebes. Der Kulturring als Beschäftigungsträger sah die Möglichkeit, ein anspruchsvolles Maßnahmeprojekt umzusetzen.
Nach Ausscheiden von Katharina Kaiser (2006) wurde die Zusammenarbeit mit dem BA Tempelhof-Schöneberg fortgesetzt – seit 2010 mit dem Förderverein „Frag doch!“ e. V., unter Federführung von Dr. Simone Ladwig-Winters.
Wie bringen sich in den Beschäftigungsmaßnahmen tätige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen konkret ein? Abhängig von Lebens- und Berufserfahrungen sowie Qualifizierungen können verschiedene Tätigkeiten ausgübt werden – von der Absicherung der Öffnungszeiten und der Besucherberatung, der Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Pflege der Datenbank und der bestehenden Fachbibliothek; ebenso bei Vor- und Nachbereitungen von Veranstaltungen usw. Es ist ein breites und interessantes Aufgabenfeld. Es sind Tätigkeiten, die die weitere Außenwirkung der Ausstellung verstärken helfen und so ein wichtiges und aktuelles Thema der „Erinnerungs- und Gedenkkultur“ für die Öffentlichkeit unterstützen.