Treffen der Bundesfreiwilligen vom 26./27. September in Hamburg
Nachdem wir das Zoom-Meeting, inklusive Hamburg-Quiz, zum ersten virtuellen Kennenlernen unfallfrei über die Bühne gebracht hatten, ging es eine Woche später nach Hamburg.
Im Kulturschloss Hamburg-Wandsbek trafen wir - das sind die Berliner: Daniela, Kirsten, Boris, Armin und Rex - auf 34 Freiwillige aus 8 Bundesländern. Im Anschluss an eine kurze Vorstellungsrunde nebst leckerem Buffet ging es schnurstracks Richtung Elbphilharmonie. Mutsumi, eine ehemalige Freiwillige, die nach ihrem BFD dort jetzt fest angestellt ist, führte uns durch Konzertsäle und berichtete uns Hintergründiges. Es war toll, das zu sehen, was man als normaler Konzertgänger im neuen Wahrzeichen Hamburgs sonst nicht zu Gesicht bekommt.
In den Katakomben des Konzerthauses, zeigte uns der australische Performer Charles, wie er die Künstler in Stimmung bringt, abseits von Noten, Instrumenten & Co. - ein Blatt Papier ging lautlos reihum. Jeder gab es weiter, als sei es ein rohes Ei. Voller Spannung warteten wir auf das Ende der Performance. Der Maestro höchstselbst beendete das Spektakel, indem er das Papier geräuschvoll zusammenknüllte – that´s it!!! Peng. Bäm. Lacher und anschließender Beifall. :)
Auf der sogenannten Plaza, einer öffentlich zugänglichen Plattform der Elphi, machte dann jeder seine persönlichen Schnappschüsse vom beeindruckenden Hamburger Hafen. Auf der anderen Seite, wartete schon die Silhouette von Speicherstadt, Michel, die ebenfalls aufs Foto mussten.
Weiter ging es, nach kurzer Stärkung mit Laugenstange und köstlichem Kaffee, direkt aus dem Kaffeespeicher, quer durch die Hamburger Innenstadt, vorbei an Nicolaikirche, Rathaus, Binnenalster, Jungfernstieg und Gänsemarkt ins Gängeviertel. In diesem alternativen Teil der Neustadt engagieren sich verschiedene Künstler für den Erhalt, gegen die Gentrifizierung dieses historischen Quartiers.
Beim Kochworkshop mit Amer Saber im Olivegan, einem kleinen syrisch-afghanischen-eritreisch Restaurant, konnten wir uns beweisen. In zwei Gruppen aufgeteilt, fing eine Person an zu schnibbeln und den Teig für die Falafel aus Kichererbsen vorzubereiten, während die zweite eine Führung durchs Viertel genoss, anschließend wurde getauscht und die Arbeit mit Formen und Frittieren fortgesetzt. Das leckere Resultat aus Hummus, Falafel und diversen Salaten und Beilagen haben wir dann alle gemeinsam verspeist. Satt, glücklich und etwas groggy ging es zurück ins Hotel, in froher Erwartung, was Tag zwei mit sich bringen würde. Dieser begann mit parallelen Führungen durch die Stadtteile St. Pauli und Ottensen, beide im Bezirk Altona.
Eine Gruppe wurde im St. Pauli Stadtteilarchiv über die anschließende Reeperbahn-Tour informiert, danach ging´s vorbei an der Großen Freiheit, Beatles Platz, Davidwache bis hin zu den Tanzenden Türmen am Ende der Straße. Die Ottensen-Gruppe war zu Gast in der Drahtstifte-Fabrik Feldtmann, in welcher ab 1883 bis 1985 Nägel und Drähte produziert wurden. Eine kurze Reflexion fand im W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. - statt. Dort brachten die Freiwilligen, auf einer Skala von 1-10, ihre Eindrücke des Ges(ch)ehenen zu Papier. Das Resultat der Erlebnisse viel dabei durchweg positiv aus.
Nach einem leckeren veganen Mix aus bunten Speisen von „Chickpeace-Catering“ - einer Einrichtung, in der geflüchteter Frauen aus Somalia, Eritrea und dem Irak eine Perspektive erhalten - war das offizielle Programm beendet. Als kleine Wegzehrung gab es für jeden ein leckeres Franzbrötchen, neben Heidi Kabel und Hans Albers ein weiteres Hamburger Original – nur als Backware.
Wer wollte, machte sich noch auf den Weg zum Elbstrand. Dort klang der Tag beim Schiffegucken mit Kaltgetränk und einem Eis wunderbar aus. Einige zog es weiter an die Landungsbrücken, um dort das obligatorische Fischbrötchen zu verspeisen. Mehr Klischee geht jetzt wirklich nicht, war aber so. Ein ganz besonderer Dank geht an die Organisatoren Nadine, Kathrin, Kim und Nils für die Gastfreundschaft und das tolle Programm. Neben der Hamburger Steifen Brise können sie jetzt auch noch die Berliner Luft aus einer mitgebrachten Flasche Likör genießen.