Tanzen wie in den Zwanzigern

Bärbel Ambrus

Das thematische Sommerfest am 14. Juni in der Villa Skupin / Studio Bildende Kunst bietet eine Zeitreise in die Blütezeit der deutschen Kultur zwischen 1924 und 1929. In diese Zeit fällt ganz zufällig auch die Errichtung dieser Villa, sie ist sozusagen ein Produkt der Goldenen Zwanziger. Ein doppelter Grund also zum sommerlichen Feiern und Eintauchen in vergangene Zeiten! Im Garten der Villa können an diesem Tag Kinder Spiel, Spaß und Spannung erleben, und zwar so, wie dies damals üblich war. Murmeln, Kreisel, Gummitwist, Kreidehopse und vieles mehr erwartet den Nachwuchs. Für die Erwachsenen wird das Grammophon angeworfen sowie zu späterer Stunde ein Stummfilm gezeigt: „Menschen am Sonntag“, diese authentische Unterhaltung von Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer (Regie) und Billy Wilder (Drehbuch) sollte niemand verpassen. Der Film wurde 1929 produziert und am 4. Februar 1930 uraufgeführt. Er schildert halbdokumentarisch das Leben junger Menschen in der Metropole Berlin Ende der 1920er Jahre. Er besticht mit authentischen Bildern aus dieser Zeit, vom Bahnhof Zoo, dem Bahnhof Nikolassee, der Havel am „Großen Fenster“ und Wannsee. Passend zu diesem Flair wird es eine kleine Mode-Ausstellung zu den 1920er Jahren geben. Bei einem Frisuren-Workshop zur Haarmode der Zeit kann die Dame von Welt lernen, wie man sich damals frisierte. Im Photo-Atelier werden Groß und Klein erwartet, um sie mit zeittypischen Accessoires herzurichten und abzulichten. Ganz nebenher kann man jeweils um 16 und 17 Uhr bei einer Führung Näheres zur Architektur und Geschichte des Hauses erfahren: Dieses architektonische Kleinod des Art Déco vermittelt mit seinen reich verzierten Stuckdecken noch heute einen Eindruck von der Pracht seiner Entstehungszeit. Der Fleisch- und Wurstwarenfabrikant Paul Skupin ließ das Gebäude für sich und seine Familie von dem Architekten Franz Alcer direkt neben seiner Fabrik bauen. Historische Fotos und Dokumente informieren über die wechselvolle Geschichte des Hauses. Seit nunmehr 38 Jahren beherbergt die Villa die Werkstattgalerie „Studio Bildende Kunst“. Die künstlerischen Kurse des Kulturrings werden sich auch zu diesem Sommerfest präsentieren, die aktuelle Ausstellung mit Grafik und Fotografie des Vereins „Griffelkunst Hamburg e.V.“ ist zu sehen. Im Galeriesaal erwartet die Besucher ein Kurzvortrag mit bewegten Bildern zu tierischen Tänzen, musikalischen Mode-Erscheinungen und dem Wandel der Zeit von und mit Isabella Drischel. Bei einem ca. 30minütigen Tanzkurs für Anfänger mit Isabella und Carsten gibt es eine Einführung in einen Modetanz der Ragtime/Swing-Ära zur Einstimmung auf den musikalischen Abend. Dieser wird dann von DJ „Grammophon“ mit originalen Schelllackplatten bestritten. Und da es sich um so besser tanzt, wenn man entsprechend gekleidet ist, wird es im Laufe des Abends eine Prämierung der schönsten und natürlich zum Anlass passendsten Kleidung geben. Die Bar des Hauses versorgt die Gäste mit Kaffee und Kuchen, einem Alt-Berliner Buffet, Sommerbowle, Berliner Weiße und zum späteren Abend mit Absinth-Ausschank. Das Team im Studio Bildende Kunst und Andrea Kiersch von Charmingstyles, dem Atelier für Mode der 1920er bis 40er Jahre in Berlin, erwartet die Gäste bei freiem Eintritt! Let‘s swing together!

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