Scheinbar hilflos

fühlen wir uns mitunter, werden wir mit bestimmten Entscheidungen konfrontiert, die offensichtlich – aus welchen Gründen auch immer – unseren eigenen Vorstellungen entgegenlaufen. „Die da oben“, am grünen Tisch, haben sich was ausgedacht – das geht ja so gar nicht. Oder „die sitzen das Problem einfach wieder aus, ohne es zu lösen“. Was also tun? Stecken wir den Kopf in den Sand? Verbergen wir die eigene Hilflosigkeit, die Unsicherheit hinter dem Ruf nach komplexeren Lösungsansätzen für ein gesamtgesellschaftliches Problem und glauben, es damit selbst vom Tisch zu haben? Vergessen wir niemals, wer die eigentlichen Akteure sind! Auf unser eigenes Handeln kommt es an. Eine einzelne Stimme, die Handlung des einzelnen ist wichtig, das gemeinsame Handeln ist entscheidend. Viele Beispiele belegen das. Das französische Kulturzentrum Maison de France sollte auf Beschluss der Regierung in Paris verkauft und damit geschlossen werden. Der Beschluss ist vom Tisch, u.a. dank Zehntausender, die auf der weltweiten Plattform „change.org“ für den Erhalt des Zentrums votiert haben. Viele bewegt das Thema „Flüchtlinge“, die Probleme, für sie menschenwürdige Unterkünfte zu finden, die Unsicherheit, wie ihnen zu begegnen ist – und das nicht nur in Hellersdorf. Auch hier ist das Handeln entscheidend. Nachbarschaftshilfe, Solidarität, Mitmenschlichkeit werden vorgelebt. Der Kulturring reiht sich dabei ein in ein breites bürgerschaftliches Bündnis, dessen Engagement dem Menschen in Not gilt. Oder ein Beispiel aus diesen Tagen: Wenn die Berliner Politik ihr Desinteresse am Erhalt des künstlerischen Werks des berühmten Kunstschmieds und Bildhauers Fritz Kühn in Bohnsdorf bekundet, hilft ein tausendfacher Aufschrei, um das Erbe zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, dann eben außerhalb Berlins. Die Beispiele könnten fortgesetzt werden. Nichts ist schlimmer als nichts zu tun, wo eigenes Handeln gefragt ist. Nur so wird sich etwas ändern, und wir bleiben diejenigen, die die Räder drehen ...