Das Jahr 2013: Zwei Premieren, zwei Festivals

Sigrid Schubert

Nach dem Artikel von Dr. Gutsche (siehe KulturNews 12/12), der uns so kenntnisreich und wohlwollend als Neumitglied des Kulturrings vorstellte, melden wir uns nun mit ganz aktuellen Vorhaben selbst zu Wort. 2013 wird ein besonders spannendes Jahr für das Theater im Treptower Park, das Figurentheater Grashüpfer. Das wichtigste: zwei Premieren und zwei Festivals sind geplant.

Die erste Premiere erwartet uns am Samstag, dem 13. April. Und wie kann es anders sein im Jahre der Glückszahl: Es ist „Hans im Glück“. Christiane Klatt, puppen.etc, stemmt dieses Unterfangen ohne Förderung mit eigenen finanziellen Mitteln. Wir sind auf das Ergebnis sehr gespannt.

Es ist auch Christiane Klatt, die bereits im August 2012 das geplante Themenjahr 2013 „Zerstörte Vielfalt, 1933-1938-1945“ entdeckte und das Festival „Puppen und NS-Zeit, Figurentheater im Nationalsozialismus – Nationalsozialismus im Figurentheater“ entwickelte. Auch dieses Projekt organisieren wir ohne zusätzliche Finanzmittel. Immerhin wurden wir als Partner-Projekt aufgenommen (http://www.berlin.de/2013/nc/partner/seite/10/). Der Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel, übernahm die Schirmherrschaft.

Vom 23. Mai bis 1. Juni 2013 nähern wir uns dem Thema „NS-Zeit und Puppe“ über Inszenierungen, einen Filmvortrag und einen Märchenabend am Feuer in der Jurte. Die Abstraktion, die Figurenspiel mitbringt, ermöglicht ein Einlassen auf anderem Wege als dem rein intellektuellen und erleichtert damit eine Annäherung und spätere Diskussion.

Die eingeladenen Inszenierungen, die sich mit dem NS-Alltag auseinandersetzen, sind auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Es ist wichtig, nicht nur historische Fakten der Geschichte wiederzugeben, sondern die perfiden Strukturen solcher Systeme aufzudecken und anzusprechen, damit Tendenzen auch heute von allen schnell erkannt werden. Dieser Lernvorgang ist mit einer individuellen emotionalen Verknüpfung besser zu erreichen als der rein intellektuellen Wissensvermittlung. Hierzu ist das Theater und gerade das Genre Figurentheater prädestiniert.

So sieht das Programm im einzelnen aus:

Donnerstag, 23. Mai, 20 Uhr: „Von Dingen, die Du eben noch nicht wusstest“, ein Ringelnatz-Abend, puppen.etc

Freitag, 24. Mai, 18 Uhr: „Kästner im Film“, Filmvortrag von Irina Vogt, Grußwort des Schirmherrn Bezirksbürgermeister Oliver Igel und Büffet.

20 Uhr: „Karaoke der Unsterblichen“, Suse Wächter und Rike Schubert.

Sa u. So, 25.-26. Mai, jeweils 17 Uhr:

Mäuseken Wackelohr, Fallada, Theaterkosmos 53

Dienstag, 28. Mai, 20 Uhr: „Engel mit nur einem Flügel“, Töfte Theater, Melle

Mittwoch, 29. Mai, 10 Uhr: „Engel mit nur einem Flügel“ (für Schulen, ab 8 Jahren)

20 Uhr: „1944 – es war einmal ein Drache“, Tandera Theater, Testorf

Donnerstag, 30. Mai, 10 Uhr: „1944 – es war einmal ein Drache„ (für Schulen, ab 14 Jahren)

20 Uhr: „Hannes und Paul“, Seifenblasentheater, Meerbusch

Freitag, 31. Mai 10 Uhr: „Hannes und Paul“ (für Schulen, ab 16 Jahren)

18 Uhr: „Jiddische Märchen mit Klezmer-Musik“ Diana Krüger und Stephan Dybe,

Märchenabend am Feuer in der Jurte

ab 20 Uhr: Ausklang der Woche am Feuer in der Jurte

Samstag 1. Juni 17 Uhr: „Die Geschichte vom Mäuseken Wackelohr“ Fallada, Tandera Theater, Testorf.

Das zweite Festival, lange geplant in der Reihe der jährlichen thematischen Puppentheater- und Märchenfeste, beschäftigt sich mit dem „Mythos Dornröschen“.

Vom 26. Juli bis 9. August beleuchten wir das Thema von vielen Seiten. Mit Märchenabenden und einem Vortrag von Dr. Olaf Thomsen werden wir uns mit der bewegten Vergangenheit der schlafenden Schönheit beschäftigen. Welche Lesart werden uns die sieben verschiedenen Inszenierungen aus ganz Deutschland präsentieren? Es haben sich auch ganz prominente Künstler, wie Fußtheater Anne Klinge (Gaukler- und Kleinkunstpreises der Stadt Koblenz 2010) und Michael Hatzius (Deutscher Kleinkunstpreis 2013 bei „3-Sat“ für „Die Echse“) angesagt. Das genaue Programm erfahren Sie unter www.theater-grashuepfer.de.

Wir freuen uns auf anregende Auseinandersetzungen mit unseren Gästen – auf der Bühne und im Zuschauerraum!

Die Autorin ist Leiterin des Figurentheaters Grashüpfer

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