Tag der offenen Tür: Wort & Bild

Hartmut Gering

Alle Befürchtungen, das Wetter würde an diesem 8. Juni nicht mitspielen, erwiesen sich glücklicherweise als unbegründet: So stand nach emsigen Vorbereitungsaktivitäten im Lichtenberger Studio Bildende Kunst samt Außengelände dem Tag der offenen Tür nichts mehr im Wege. Pünktlich 15 Uhr gab Dr. Werner Baumgart vor dem inzwischen zahlreich erschienenen Publikum den Startschuss – diesmal unter dem Motto „Wort & Bild“, ganz im Sinne der im September stattfindenden Langen Nacht der Bilder.

Neben der Besichtigung der aktuellen Ausstellung mit Werken der koreanischen Künstlerin Kyoung Eun Gu – sie war übrigens anwesend und auf neugierige Fragen vorbereitet – konnten die Besucher nun die zahlreichen und vielfältigen Angebote in (fast) allen Räumen des Hauses kennen lernen. An erster Stelle wären da die Grafik-, Mal- und Zeichenkurse zu nennen. Kursleiter Stefan Friedemann, der seine Werkstatt nach draußen verlagert hatte, erläuterte im Zeitraffer den „Werdegang“ einer Druckgrafik. Von jedem mit Spannung erwartet: Das „Endprodukt“, das schließlich aus der Druckpresse kommt.Im Großraum des Studios bot die Künstlerin Tatjana Kan Porträtzeichnen an. Jeder, der wollte, konnte am Ende sein Konterfei nach Hause tragen. Susanne Groth, Leiterin eines Buchbinde-Kurses, führte im „Bastelzimmer“ allen Interessenten die japanische Blockheftung vor. Für die Leseratten richtete Michael Holzmann im Eckraum außerdem ein Buchcafé mit Büchermarkt ein. Hier war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Neben Kaffee und Kuchen konnten die Besucher sich auch einen deftigen Imbiss schmecken lassen, extra garniert von Veronika Donath. Und wer im Freien speisen wollte, bekam gratis Live-Musik dazu. Da spielte der Musiker Alexander Danko auf seinem Bajan, und schon wenige musikalische Kostproben lockten sogar die Sonne hinter den Wolken hervor.

Die Kinder waren nicht mehr zu halten, sie wollten sogleich ihre Geschicklichkeit auf einem Fußballparcours unter Beweis stellen. Die eher künstlerisch Begabten erprobten ihre Fertigkeiten auf einer „Malstraße“ aus Tapete. Basteln und Kneten war ebenfalls angesagt. Zahlreiche Kindergesichter erhielten von der Künstlerin Simone Kehl mit ihrem „Face Painting“ ein ansprechendes künstlerisches Outfit und Thomas Zöltsch – Fassadengestalter und vieles mehr – zeigte den Graffiti-Liebhabern, dass man aus der Sprühdose auch richtige Kunstwerke zaubern kann.

Ein kleiner Kunstmarkt ergänzte schließlich die zahlreichen Angebote dieses schönen Nachmittags, der viel zu schnell zu Ende ging. Wer bis zum Schluss blieb, konnte draußen im Garten – übrigens eine Oase der Ruhe im umgebenden hektischen Großstadtgetriebe – unter funkelnden Sternen bei einem Cocktail, Würstchen und Salat sowie angenehmer Unterhaltungsmusik von „DJ Detlef Müller“ den Abend ausklingen lassen. Dank allen, auch den hier nicht erwähnten Mitarbeitern des Kulturrings, die zu diesem gelungenen Tag beigetragen haben.

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