Extremsport

Ingo Knechtel

ist nicht Jedermanns Sache. Er birgt nicht selten erhebliche gesundheitliche Risiken in sich. Auch beim Wetter gibt es immer wieder Extreme, z.T. mit verheerenden Folgen. Andere Bereiche der Gesellschaft trifft es nicht minder schwer: Zum Beispiel arbeiten weniger Menschen immer mehr – Überstunden sind statistisch im Anwachsen begriffen. Stress und Burnout sind häufige Folgen für die Betroffenen. Auch am anderen Ende der Skala sind die Werte bedrückend hoch. Immer mehr Menschen haben zu wenig zu tun: das Spektrum reicht von langer Arbeitslosigkeit bis zu Langeweile am Arbeitsplatz. Die Folgen sind ebenso gravierend. Wissenschaftler sprechen von der Diagnose Boreout. Die Schere zwischen den Extremen geht indes immer weiter auseinander. Die Motivation deutscher Arbeitnehmer ist nach einer Gallup-Studie niedrig, besonders was die emotionale Bindung zum Arbeitgeber, die Identifikation mit dem Job angeht (11 %). Für all jene, die keinen Arbeitsplatz haben, kann man nur Erhebungen zu ihren Wünschen machen. Ihre emotionale Bindung zum JobCenter tendiert hingegen gen Null. Rezepte zur Heilung der Misere sind rar. Letztlich läuft alles darauf hinaus, ein gesellschaftliches Klima zur Veränderung zu schaffen. Ein Ansatz dafür ist die konkrete, praktische Lebenshilfe. Auf diesem Gebiet können Vereine wie der Kulturring Einiges leisten. Im Verein tätig sein, mit Gleichgesinnten, Projekte gestalten für sich und andere, kreativ sein, dabei auch mal etwas Abwegiges, Neues versuchen – das sind die Angebote. In der Mitteldeutschen Zeitung stand neulich: „Wir sind eingeladen, langsamer zu gehen.“ In der Ruhe liegt die Kraft, sagt das Sprichwort. Intensiver leben, ohne Hektik, bewusster mit seiner freien Zeit umgehen, Sinnloses hinter sich lassen, Sinnstiftendes in Angriff nehmen. Auch wir laden Sie dazu herzlich ein.

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