Grüße aus Äthiopien

Hannelore Sigbjoernsen

Zugegeben, manchmal ist man ja etwas schwerfällig im Kopf. Von dem Projekt „Marathon-Schule“ in der äthiopischen Provinz Welkite hatte ich gehört und kürzlich auch den Beitrag in den KulturNews darüber gelesen. Die Agentur „Reisezeit“ GmbH kenne ich seit Jahren, sogar seit ihrer Gründung, und den Kulturring…

Während der Sportmesse anlässlich des diesjährigen Berliner Halbmarathons fragte mich Marianne Weidt, Ehefrau des Chefs der Reisezeit GmbH, ob sie Kinderzeichnungen von mir bekommen könnte, um sie nach Äthiopien für die Kinder der Marathon-Schule, einem Kulturring-Projekt, mitnehmen zu können. Ja, natürlich. Vor knapp einem Jahr waren schon einmal laminierte Farbkopien nach Nicaragua mitgegeben worden und hatten bei den Kindern großen Jubel ausgelöst. Auch dort gibt es ein Hilfsprojekt für eine Schule. Ja, aber was hat der Kulturring mit Marathon zu tun, fragte ich mich und muss auch so geguckt haben bei unserem Gespräch. „Na, Du hast doch was mit dem Kulturring zu tun. Ja, ja schon… Aber der Malwettbewerb des real-Berlin-Marathon, in dessen Rahmen die Bilder entstehen, doch nicht. Dann endlich fiel der Groschen. Was soll dieses blöde Denken! Kinder in Deutschland malen Bilder zum Thema „Laufen macht Spaß – gemeinsam laufen macht mehr Spaß“ und Kinder sonstwo auf der Welt freuen sich darüber, finden dadurch vielleicht sogar selbst Freude am Malen oder Laufen. Was soll da die Frage, wer was initiiert und organisiert, nach Kulturring, SCC Berlin oder Reisezeit. Im Gegenteil. Eine solche Vernetzung kann doch für alle nur gut sein, kann das Ganze doch nur befördern. Denn es geht ums Helfen. Es geht um Kinder, denen oft das Notwendigste fehlt, um den nächsten Tag zu überleben. Welch großartige Idee, ein Schulprojekt in einem äthiopischen Dorf zu initiieren, persönliche Patenschaften zu übernehmen, Lernen zu fördern! Versteht sich, dass nicht nur Bilder nach Äthiopien mitgegeben wurden.

Jetzt liegen die Fotogrüße mit den farbkopierten und laminierten Zeichnungen aus Shafamu vor. Deutlich zu erkennen auf einem der Fotos sind Zeichnungen, die im Rahmen des Malwettbewerbs ausgezeichnet wurden. Zum fünften Mal findet er in diesem Jahr statt. Und wenn während des diesjährigen Berlin-Marathons die Teilnehmer von 2009/2010 wieder geehrt werden, was während der Messetage auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof geschieht, werden wir die Grüße aus Äthiopien übermitteln und von dem Projekt berichten.

Archiv