Lange Nacht zum 3. – diesmal „bipolar“

Lutz Wunder

Was eine Tradition werden will, hat es schwer. Alles sollte dann scheinbar in jedem Jahr höher, weiter, schneller werden. Vor dieser Herausforderung standen auch die Mitarbeiter des Kulturrings im Studio Bildende Kunst, die in diesem Jahr die 3. Lange Nacht der Bilder in Lichtenberg managten. Der Erfolg der ersten zwei Nächte, eine kurze Vorbereitungszeit, die Erwartungshaltung der Kooperationspartner brachte das Organisationsteam in einen richtigen Leistungsdruck. Was brachte das Mühen und Schwitzen? Auf jeden Fall wieder eine erfolgreiche Lange Nacht, die die Wertschätzung des Kulturrings im Bezirk weiter erhöht hat – bei der Bezirkspolitik und -verwaltung, bei den Kooperationspartnern und vor allem bei den teilnehmenden Künstlern. Wie spiegelte sich der Erfolg wider? Es konnten sich am 5. Juni die an bildender Kunst Interessierten quer durch den Bezirk Lichtenberg an ca. 55 Orten – Galerien, Ateliers, Kultureinrichtungen, Einkaufscentern, Firmen – Bilder der unterschiedlichsten Art anschauen, kulturell-.künstlerische Programme erleben oder einfach nur den Abend im künstlerischen Ambiente genießen. Neben der größeren Anzahl der beteilig-ten Institutionen war es auch die Besonderheit der 3., dass Bilder in Einrichtungen betrachtet werden konnten, in denen nicht traditionell Kunst für die Öffentlichkeit vermutet wird – in Einkaufscentern (Center Bärenschaufenster, Storchenhof-Center, Lindencenter), in Räumen von Firmen (Berliner LuftTechnik GmbH, Ullrich-Spedition) und anderen Institutionen (AOK Berlin-Brandenburg in Lichtenberg und Hohenschönhausen, dem Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth). Neu war auch die Umsetzung der Idee einer sogenannten ökumenischen Kirchentour, an der sich sieben Kirchengemeinden beteiligten – die Koptisch-orthodoxe Kirche in Lichtenberg, die Alte Dorfkirche am Loeperplatz, die alte Dorfkirche in Friedrichsfelde, die St. Mauritiuskirche im Wohngebiet Frankfurter Allee, die Russische-Orthodoxe Kirche in Karlshorst, die Kirche zu Wartenberg. Eine weitere neue Idee war es, die Lange Nacht mit dem 100. Jubiläum der Ersten Straßenbahnfahrt durch Karlshorst und dem 115. Geburtstages des Ortsteils zu verbinden. Und so fuhr eine historische Straßenbahn der früheren Linie 69 zwischen Blockdammweg und Siegfriedstraße mit Musik und Programm in der Bahn für die Freunde historischer Verkehrsmittel ebenso wie für die Freunde der Bildernacht. Natürlich gab es auch wieder die anderen „Extra-Touren“, wie den Stadtspaziergang in Hohenschönhausen zur Kunst im öffentlichen Raum und die Rätseltour für Familien, diesmal in den Parkanlagen des Königin Elisabeth-Krankenhauses, in denen es viel Kunst zu entdecken gab. Zu erwähnen ist auch der Mal- und Zeichenwettbewerb, der im Museum Lichtenberg und in der Berliner LuftTechnik (dem Sponsor des Wettbewerbs) seine Ausstellungsorte hatte.

In der offiziellen Eröffnungsveranstaltung des Events in der Spedition Ullrich setzte die Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich schon die 4. Lange Nacht als geplant voraus und der Geschäftsführende Gesellschafter der Berliner LuftTechnik, Michael Nagl, sieht eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Kulturring und seiner Firma in Fragen Kunst als perspektivreich an. Was kann man mehr wollen? Da ist das Lob der Berliner Künstlerin und Teilnehmerin der Langen Nacht, Christiane Hochbaum, das sogenannte „Sahnehäubchen“, wenn sie mailt: „dem ganzen Lange-Nacht-Team, sowie den Mitarbeitern der Studio-Galerie ein herzliches Dankeschön für all die gelungene Arbeit zur Langen Nacht der Bilder….Hoffentlich kann all die gute Arbeit auch in Zukunft weitergeführt werden.“ Dem kann man sich nur anschließen und dem ganzen Team mit Dr. Baumgart von ganzem Herzen danken.

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