Marianne Piehl (14.08.1935 – 28.04.2009)

Ingo Knechtel

1989 saß Marianne Piehl am Runden Tisch in Köpenick, als die deutsche Einheit nahte. Die gelernte Geodätin vertrat den Kulturbund. Als auf dem außerordentlichen Kongress im März 1990 in Potsdam erstmals völlig offen war, wer als neuer Präsident aus der Wahl hervorgeht, kokettierte sie gegenüber den Delegierten mit der Äußerung: Sie müssen davon ausgehen, dass ich das auch mache. Ins Amt gewählt, führte sie die Auseinandersetzung mit Treuhand und Regierung mit Energie und Würde. Am wohlsten fühlte sie sich im Kreis der Kulturbundgruppen in den Basisvereinen; sie hörte zu, nahm Erfahrungen und Erlebnisse auf, kam sofort zur Sache und widmete sich mit großem Interesse allen kulturellen Angeboten in Stadt und Land. Am 6. April 2002 trat sie, persönlich enttäuscht, nach heftigen Auseinandersetzungen im Vereinsvorstand als Präsidentin zurück. In der Europäischen Kulturgesellschaft und im Kulturring in Berlin e.V. arbeitete sie weiter mit. Am 28.04.2009 ist Marianne Piehl gestorben. Der Kulturbund e.V., seine Mitglieder und Mitgliedsvereine haben ihr viel zu verdanken. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten.

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