Mit Höhenflügen & Seitensprüngen in die Sommerzeit

Michael Berg

Am 29./30. März war es wieder soweit: die „à la carte“ ließ ihr „Grünes Band“ wieder flattern durch die Lüfte, und zum dritten Mal wurde geladen zu 23 Stunden fulminantem Kultour-Erlebnis.

Strahlender Mittelpunkt war wieder das Dorf Marzahn. Tiefrot stand „Moulin Rouge auf Mont Marzahn“: Mit Hunderten kleiner roter Lämpchen auf den Flügeln machte die Windmühle dem Pariser Original echte Konkurrenz.

In der Champagner Lounge traf man sich zu einem Gläschen des Selbigen und zu einem Small-talk über die Ausstellung der Bilder zum Pariser Pendant.

Mont Marzahn und Alt-Marzahn erhoben sich aus dem Dunkel mittels einer Licht-Klang-Installation. Das Wechselspiel zwischen Illumination und einem vielfältigen Kultour-Angebot, gepaart mit Bild- und Filmprojektionen, lud den ganzen Abend zum Flanieren und Entdecken ein.

Hoch hinaus ging’s im Kulturhochhaus. Die Pensionen „11. Himmel“ und „himmelhoch C.ehn“ waren diesmal reserviert für Ausstellungen und Musikperformances. Über eine Audiotour per S-Bahn und zu Fuß führten Marzahner Kinder die Gäste vom S-Bahnhof Lichtenberg nach Marzahn-Nordwest. Als Höhepunkt flogen echten Brieftauben in den Marzahner Himmel.

Alpha II, der Abenteuerspielplatz am Stadtrand, verbuchte Riesenerfolge mit seiner Mach-Mit-Aktion zu alten Handwerkstechniken und dem anschließenden Konzert der Gruppe „kiltyfanad“.

Das Schloss Biesdorf brillierte mit einem Potpourri erlesener Reize, einem Reigen der Musen, himmlischen Klangtechniken, kurz mit einem „FEST DER SINNE“.

Beim Kulturring in Berlin e.V. wurde das Motto wörtlich genommen, und so träumte man im Berliner Tschechow-Theater in heiteren Versen von Seitensprüngen, und Künstler vom Cöpenicker Stadttheater gaben mit ihrem Programm „Hurra, mein Weib will mich verlassen“ Schlager der 60er & 70er zum Besten.

Im Kulturforum Hellersdorf flog am Nachmittag „Karlsson“ wieder durch die Luft, ein Märchenspiel des Ensembles T&T nach Astrid Lindgren.

Beim „Hellen Salon Extra“, moderiert von Alina-Matirosjan-Pätzold, waren die Künstler Walburga Raeder und Jürgen Pfeiffer „von Kopf bis Fuß“ auf Marlene Dietrich eingestellt.

Zu später Stunde gestaltete das Trio „Scho“ mit einer eigens für diesen Abend kreierten Musikshow und viel romantischer Tanzmusik den musikalischen Höhepunkt.

Stürmischen Beifall von den Besuchern und ein großes Dankeschön gab es aus dem Bezirksamt vom Fachbereich Kultur für die professionelle Mitwirkung des Vereins an der Vorbereitung und Koordinierung des Events, ebenso wie für die Unterstützung bei der Umsetzung der Werbekampagne, vor allem der schnellen Auslieferung der Werbemittel an alle Veranstalter.

Den Wolken ein Stück näher glaubte man sich in der Pyramide Berlin. Aus der 21. Etage gab es einen traumhaften Blick auf Berlin mit einem ebensolchen Sonnenuntergang. Am späten Abend lud Herr Blum unter dem Motto „herr blum goes elektropostblues“ zu einem Konzert für Liebhaber moderner Musik ins Foyer der Glaspyramide ein.

Das grüne Band der Kultour à la carte führte uns weiter zu einer „Babylonischen Session“ im Haus Babylon, zur „Zirkusgaudi“ bei Cabuwazi-Springling, dem „EX ORIENTE LUX“ im Saal der Empfänge in den Gärten der Welt, zum „Literarischen Frühstück“ mit Regine Sylvester in der Bibliothek im Freizeitforum Marzahn, zur Künstlergruppe A21 aus Osaka in der Galerie M, zur Filmsession mit Beiträgen der diesjährigen Schirmherrin Katharina Thalbach im UCI am Eastgate, bis hin zu Lesungen, Konzerten und Ausstellungen, einer Grafitti-Aktion an der Volkshochschule, der Rock-Nacht „NIGHT OF LOCAL HEROS“ in der „Kiste“, zum Kabarett-abend mit Gert Kießling und einem Schloss-Konzert am Sonntag.

Und, geneigter Leser, dies sind nur annähernd die Hälfte aller Kultour-Angebote dieser Nacht. Mit dem Interesse, das Tausende auch wieder dieser 3. Kultour entgegen brachten, ist eins ganz sicher: Kultour à la carte ist „DAS LABEL“ von Marzahn-Hellersdorf, mit dem sich ein einzigartiges Kultour-Erlebnis verbindet.

Dank all den Besuchern aus Nah und Fern, die ihre Eindrücke weiter tragen. Herzlichen Dank auch den Organisatoren und viel Glück bei der Vorbereitung der 4. Kultour à la carte 2009, dann im Rahmen von „30 Jahre Marzahn-Hellersdorf“.

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