Geschichtsfreunde Karlshorst

Antje Mann

Seit vielen Jahren beschäftigen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger mit der Geschichte Karlshorsts. So entstanden u.a. die Publikationen zum 100jährigen Bestehen von Karlshorst und die überarbeitete Broschüre „110 Jahre Karlshorst“, die im März 2005 vom Kulturring in Berlin e.V. herausgegeben wurde.

Einige der Autoren haben sich im Sommer 2005 mit weiteren geschichtsinteressierten Karlshorstern als „Geschichtsfreunde Karlshorst im Kulturring in Berlin e.V.“ zusammengeschlossen. Die gegenwärtig 15 Mitglieder der Gruppe erforschen und dokumentieren die regionale Historie und machen die Ergebnisse der Öffentlichkeit mit Publikationen, Vorträgen und Ausstellungen zugänglich. Ziel ist es, die archivarische Erschließung der Geschichte mit den persönlichen Erinnerungen von Karlshorster Bürgern zu verbinden.

Arbeitsfelder der Gruppe sind die Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, die Bau- und Siedlungsgeschichte als Ganzes sowie die Entwicklung in Karlshorst in den einzelnen Perioden der deutschen Geschichte.

Die Gründungsmitglieder stellen sich ausdrücklich das Ziel, das Erbe des früheren Ortschronisten, Herrn Berger, fortzusetzen. Sie wollen die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen in Karlshorst ausbauen.

Kultur, Wirtschaft, Architektur und Geschichte sind untrennbar miteinander verbunden. Die Geschichtsfreunde Karlshorst möchten das Spannungsverhältnis dieser Lebensbereiche der Öffentlichkeit immer wieder bewusst machen. Mit diesem Anspruch haben sie dem interessierten Publikum bereits mehrere interessante Vorträge angeboten, u.a. über die Luftschiffhalle der Siemens-Schuckert-Werke in Biesdorf-Karlshorst, den Biesenhorster Sand als historischen Militärstandort, Giftbrache und heutigem Biotop sowie zur Geschichte der Gasversorgung Karlshorsts. Der Vortrag zur Luftschiffhalle wurde gerade als erstes Heft im Rahmen einer neuen Publika-

tionsreihe „Karlshorster Beiträge zur Geschichte und Kultur“ veröffentlicht.

Weiterhin gab es einen Vortrag mit Bildern über die Wiege der Luftfahrt in Berlin-Mitte und den Beziehungen des Flugpioniers Otto Lilienthal zu Friedrichsfelde.

Joachim Viehsan wurde eingeladen, um das Buch Joachim Fests „Ich nicht“, eine Karlshorster Familienchronik, vorzustellen. Die Gruppe besuchte das Geheime Preußische Staatsarchiv in Dahlem.

Eine wichtige Aufgabe in den Jahren 2006 und 2007 war die Entwicklung eines Postkartenkalenders mit Motiven aus Karlshorst zum Thema „Wohnen“ (2007) und „Denkmale und Skulpturen“ (2008). Die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE konnte in beiden Jahren als Sponsor für dieses Projekt gewonnen werden.

Für das Jahr 2009 ist wiederum ein Kalender mit Motiven aus Karlshorst geplant. Spannende Vorträge zu Infrastruktur und Industrieentwicklung warten auf interessierte Zuhörer. Die Gruppe freut sich über weitere aktive Mitstreiter in Sachen Ortsteilgeschichte Karlshorst.

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