Kinder, Kinder...

Frank Theves

Nicht nur der Ball war rund beim Kinderfest in der Ernststraße

Wissen Sie, was Äquilibristik ist? Oder ein Rhönrad? Wenn nicht, habe Sie möglicherweise etwas verpasst! - Äquilibristik ist die Kunst, das Gleichgewicht zu halten, in allen nur denkbaren artistischen Lebenslagen. Niemand beherrschte dies besser als die „Drehwürmer“, eine aus Kindern und Jugendlichen bestehende Artistengruppe, die beim Kinderfest in der Ernststraße in Baumschulenweg ihren großen Auftritt hatte. Alles, was rund war, kam ihnen gerade recht. Es wurde auf und zwischen großen ballonähnlichen Bällen geturnt, im großen Rhönrad keine Körperlage ausgelassen, und auf einem Einrad konnte man allerlei Kunststücke bewundern, alles unter Leitung und wenn nötig behutsamer Hilfestellung durch den obersten aller Drehwürmer, der Leiterin der Gruppe, Antje Maurer. Bei herrlichem Sommerwetter war dies der Höhepunkt in einem abwechslungsreichen Programm, zu dem auch der Zauberer Professor Zenturius gehörte, der unter Einbeziehung der jungen Besucher allerlei unmögliche Dinge möglich machte.

Nach dem Auftritt war, besonders von den jungen Damen der Drehwürmer, der Schminktisch umlagert, und so wurde aus manchem Kinder- mit einem Mal ein Kätzchengesicht. Der Fotograf wurde bei dieser Gelegenheit mehrmals mit der Frage konfrontiert: „Kommen wir jetzt in die Zeitung“?

Auch die weiteren Attraktionen des Nachmittags wie Büchsenwerfen, Kneten, Origami und sogar das Produzieren von Luftblasen, eine Fähigkeit von sonst eher umstrittenem Wert, waren sehr begehrt. Gleiches galt für die kulinarische Seite, für die die Mitarbeiter des Kulturrings mit großem Einsatz vorgesorgt hatten. Etwa 100 Besucher, von Kindern über Jugendliche bis zu Eltern, waren der Lohn dieser Arbeit. Der Tag klang aus mit einem Torwandschießen, denn schließlich war nebenbei auch noch Fußballweltmeisterschaft, und auch, wenn manch einer dazu wetterbedingt nicht das passende Schuhwerk an den Füßen hatte, wurde dafür gesorgt, dass alle Preise unters jugendliche und fußballbegeisterte Volk kamen.

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