Frauenpersönlichkeiten in Friedrichshain-Kreuzberg

Frank Lonski

Im Jahr 2014 begann der Kulturring in Berlin e.V. mit der Arbeit an dem Projekt „Frauenpersönlichkeiten in Friedrichshain-Kreuzberg“. Ziel war es, jenen Frauen an zentraler Stelle ein Denkmal zu setzen, deren Namen mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verbunden sind und sie mit ihrer Geschichte noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Als Ergebnis umfangreicher Recherchearbeiten erstellten zehn engagierte Mitarbeiter die Biografien dieser Frauen und schufen so die Möglichkeit, einen Einblick in das Leben und Wirken von Frauenpersönlichkeiten zu geben, die in der Geschichte Berlins und des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg ihre Spuren hinterlassen haben. Aus sämtlichen Bereichen der Gesellschaft – ob Kunst und Kultur, Politik oder Wissenschaft – finden sich Frauen, mit deren Lebensgeschichte in den dort abgebildeten Biografien noch einmal an sie erinnert wird.

Viele Bezüge finden sich im öffentlichen Raum, mit denen zum Beispiel durch die Benennung von einigen Friedrichshain-Kreuzberger Straßen und Plätzen oder die Anbringung von Gedenktafeln historisch bedeutende Frauen geehrt werden und damit an ihr Leben und Wirken erinnert wird. Auffallend ist, dass bei der Namensvergabe im Bezirk bei den nach Personen benannten Straßen Frauen bisher stark unterrepräsentiert waren und sind. Daher beschloss die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2005, dass Straßen und Plätze im Bezirk bei Um- und Neubenennungen ausschließlich weibliche Namen erhalten sollten, bis sie mindestens zu 50 Prozent nach Frauen benannt sind. So haben beispielsweise sämtliche neu angelegten Straßen auf dem Anschutz-Areal rund um die Sport- und Event-Arena zwischen dem Ostbahnhof und der Warschauer Straße in Friedrichshain weibliche Namensgeberinnen. Exemplarisch seien hier die Rocksängerin Tamara Danz, die Sozialpolitikerin Hedwig Wachenheim oder die Widerstandskämpferin Mildred Harnack genannt.

Bei einem Rundgang über die Friedhöfe des Bezirks lassen sich zahlreiche Grabstätten bedeutender Frauen entdecken. Hier fanden u.a. Frauen, die das kulturelle Leben der Stadt in den letzten Jahrhunderten bereicherten, ihre letzte Ruhestätte. Viele von ihnen wurden zu Ehrengräbern der Stadt Berlin ernannt. Damit werden ihre zu Lebzeiten außergewöhnlichen Leistungen und ihr Verdienst für Berlin gewürdigt.

Nach der Vorstellung der Biografien von Frauenpersönlichkeiten in Berlin-Mitte erweitert der Kulturring in Berlin e.V. mit dieser Präsentation den Kreis prominenter Frauen und deren Lebensläufe um den Doppelbezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Zu finden sind die Ergebnisse dieser Recherchearbeit mit mehr als 100 Namen auf der Internetpräsenz des Kulturrings in Berlin e.V. (www.kulturring.org). Unter dem Menüpunkt „Konkret“ findet sich ein Link, der den interessierten Besucher auf die Webseite dieser Projektarbeit führt.

Archiv