Berlins vergessene Traumfabrik

Wolfgang May

Johannisthaler Filmgeschichte(n)

Als vor 100 Jahren die „Johannisthaler Filmanstalten“ (Jofa) mit dem damals weltweit größten Kunstlichtatelier der Welt ihren Betrieb aufnahmen, war der Gründungsort noch eine Landgemeinde im Kreis Teltow. Ein knappes halbes Jahr später, mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Bildung von Groß-Berlin, wurde Johannisthal ein Ortsteil des neu gebildeten Stadtbezirks Treptow.

Neben der Ateliergröße war die zweite Besonderheit der Jofa, dass sie eine Vermietungsgesellschaft war. Außer der Möglichkeit, Ateliers mieten zu können, schätzten die Filmgruppen das Knowhow, welches sie hier geboten bekamen, einschließlich einer Kopierwerksfiliale der Geyer-Werke. In der Stummfilmzeit nutzten 71 private Produktionsgruppen, teilweise mehrfach, das Angebot der Jofa. So entstand in Berlin-Johannisthal eine bunte Palette von Spielfilmen der verschiedensten Autoren, Produzenten und Regisseure, gemeinsam mit einer Vielzahl mehr oder weniger bekannter Schauspieler. Das blieb auch so bis Mitte der 1930er Jahre, bis zur Gleichschaltung des deutschen Films unter der Kontrolle des Goebbels-Ministeriums.

Begeben Sie sich mit dem Autor auf eine filmgeschichtliche Zeitreise. Sie erfahren, dass die deutsche Filmgeschichte nicht nur aus der Ufa bestand. Sie erleben, wie sich der Filmstandort Johannisthal durch Neuansiedlungen, einschließlich des Deutschen Fernsehfunks, vergrößerte und zu einer „Film- und Medienstadt“ entwickelt hat.

Durch Abwicklung, Insolvenz und Abriss in den 1990er Jahren ist davon so gut wie nichts mehr erhalten. Es ist das Verdienst des Autors, mit diesem Buch an Deutschlands zweitgrößten Filmproduktionsort zu erinnern.

Ein willkommenes Déjà-vu „Berlins vergessene Traumfabrik“ von Wolfgang May geht in eine zweite Auflage.

257 Seiten
Dieses Buch kann nur über den Kulturring bestellt werden. team@kulturring.berlin 
Preis: 29,- € Schutzgebühr (Versand: 5 Euro)
ISBN 978-3-948427-50-4