Berlin-Biesdorf nach 1945

Lutz Heuer

Die Magistrats- und Prominentensiedlung in Berlin-Biesdorf nach 1945

Bereits unmittelbar nach dem Einmarsch der Roten Armee 1945 wurden in Biesdorf ungefähr 4.000 Wohnungen beschlagnahmt. Östlich der Oberfeldstraße gab es das „Getreideviertel“, das der Besatzungsmacht vorbehalten wurde. Aus Sicherheitsgründen wünschte Stadtkommandant Nikolai Bersarin, dass die Magistratsmitglieder in einer geschlossenen Siedlung bzw. Straße gemeinsam wohnten. Auf seinen Befehl wurden 36 Häuser im Gerstenweg und in seinem Umfeld beschlagnahmt und der Stadt Berlin übertragen. Neben leitenden Mitarbeitern bekamen auch Künstler, die aus der Emigration heimkehrten, wie Gustav von Wangenheim, hier ihren Wohnsitz zugewiesen. Die meisten von ihnen verfügten über keine eigenen Unterkünfte, da sie eben erst aus dem Exil oder aus den Konzentrationslagern und Zuchthäusern zurückgekehrt waren. Diese besondere Ansiedlung wurde später im Volksmund „Magistratssiedlung” genannt. Als solche hörte das „Getreideviertel“ bereits mit den Wahlen vom 20.Oktober 1946 auf zu bestehen. Gleichwohl war auch in den Folgejahren der Zustrom von Funktionären, Intellektuellen und Kulturschaffenden außerordentlich, so dass Biesdorf für lange Zeit das Fluidum einer Prominentensiedlung besaß. In dem vorliegenden Band fasst Autor Lutz Heuer seine Recherchen zusammen und untersetzt geschichtliche Hintergründe und Fakten mit den Biographien der Bewohner.

127 Seiten
Preis: 9,50 €
ISBN: 3-9805340-6-5