Taktstock trifft Stimme

Stefan Kelber und Andrea Chudak: Feste Größen in der Welt der Musik

"Die Königin der Nacht, die Carmen, die Olympia … habe ich im Repertoire":  Heißt das, die Gesangsstücke sind aus dem Stegreif verfügbar? Wie wäre es,  das "Ave Maria" auch einmal in einer Fabrikhalle, auf einem Schiff oder im Technoclub Berghain zu singen? Wie bewahrt man sich als Dirigent davor, zum abgebrühten Routinier zu werden?   Die Sopranistin Andrea Chudak, ausgebildet bei Hanns Eisler Berlin,  hat u.a. Gesangsrollen aus über 20 Opern im Repertoire. Ihr Mann Stefan Kelber, gebürtiger Brasilianer,  ist Leiter des Jugendsymphonieorchesters Schwerin und der Musikschule in Treptow-Köpenick. Die Sängerin hat, beginnend bei den Gregorianischen Gesängen,  mehr als 400 Ave-Maria gesammelt – sogar von Walter Scott, von Karl May und Hildegard von Bingen. Die Künstlerin hat überdies die Giacomo Meyerbeer-Gesellschaft mitbegründet. Dafür hat sie sich weltweit mit Meyerbeer-Forschern vernetzt. Chudak spricht darüber, wie sie in Goldgräberstimmung versetzt wurde durch in Archiven aufgefundene Tagebücher, Briefe  und Noten – Originale, die seit 200 Jahren niemand mehr in der Hand hatte. Was der jüdische Komponist mit der Pariser Grand Opéra, dem Spitzentanz auf der Bühne sowie mit der Baßklarinette im Orchester zu tun hat? Wie Meyerbeers Innovationsfreude dazu führt, dass er seinerzeit auf der Bühne in Berlin "die Sonne aufgehen" lässt? Davon mehr im Interview.