Der Ring schließt sich

Armin Hottmann

Sie halten die letzte kultur.txt Ausgabe zur Tour 30 in den Händen. Damit geht ein Jahr zu Ende, in dem wir den Blick in die Vergangenheit richteten, aber auch Neues und Unbekanntes in allen Einrichtungen suchten. Dort sind die vielen engagierten Menschen in den Projekten und Gruppen unser eigentlicher Schatz. Durch sie wird Kultur lebendig und greifbar, wie in zahlreichen Artikeln der kultur.txt zu lesen war. Vielen Dank an Udo Holländer für seine schöne Idee, die Geschichte des Kulturring mit einer Rundreise durch alle unsere Einrichtungen in den Berliner Bezirken zu verbinden. 

In dieser Ausgabe erfahren sie mehr über das Kulturhaus Baumschulenweg und die Bohnsdorfer Kulturküche in Treptow-Köpenick. Es ist kein Zufall, sondern war mein Wunsch, die Tour an unserem Vereinssitz in Baumschulenweg enden zu lassen. In der Ernststraße läuft vieles zusammen. Hier werden Ideen und Strategien entwickelt, der Vorstand berät und das Vereinsjournal wird redaktionell besprochen. Es wird aber auch viel verwaltet und dokumentiert. Vor allem aber findet Kultur in diesem Haus statt, das wir seit 25 Jahren für die Besucher aus Treptow-­Köpenick und darüber hinaus bespielen. Im März 2024 begann der Neustart mit Orientierung in die Zukunft, symbolisiert durch das leuchtende Logo, entworfen von Uwe ­Ludwig Lauterkorn. Die Farben stehen für ein vielfältiges und generationsübergreifendes Programm. Die offene Tür im Logo entspricht der offenen Tür des Hauses und gibt Raum für neue Ideen von Interessensgruppen und Initiativen. 

Unser Ziel ist, das Kulturhaus mit einem neuen Gesicht und Programm in Baumschulenweg zu etablieren. Dazu sind Künstlerinnen und Künstler, die einen Bezug zum Kiez haben, besonders eingeladen. Vielen Dank an Felix Hawran, dem Leiter der Fotogalerie Friedrichshain, der mit der Gemeinschaftsausstellung „baume connect“ im vergangenen Juni genau dies realisierte: lokale Kunst den Menschen im Bezirk bekannt zu machen.

„Loslassen, Abgeben, Verändern“ schreibt Udo Holländer auf den folgenden Seiten. Wo liegt für uns als Kulturring die Zukunft, wenn sich die Förderlandschaft so drastisch verändert? Wo müssen wir loslassen, wo kann aber auch etwas Neues entstehen? Ich denke da oft an die Sommerveranstaltung „Zusammenfest“ (siehe Fotos Seite 27f.) Das experimentelle Happening von vier jungen Künstlerinnen hat das Kulturhaus und den Garten für einen Nachmittag mit ganz neuen Herangehensweisen verzaubert. Das stimmt mich zuversichtlich, dass wir als Kulturring mit der Kraft, der Kreativität und dem Mut für neue Wege auch weiterhin eine erfolgreiche Zukunft haben werden.