Medienmäßig breit aufgestellt: Der Medienpoint Tempelhof und sein Angebotsspektrum

Bernd Willner

Der Medienpoint, auch schon mal als Umsonst-Buchladen bezeichnet, hat nicht nur Bücher jedweder Art im Angebot. Besucher und Kunden, vom Kleinkind bis zum Senior, finden hier: Musik von Klassik bis Rock auf CDs und auch auf den großen, schwarzen LPs; Hörbücher auf CDs, eingesprochen von namhaften Schauspielern,  und dazu viele Kindergeschichten auf Cassetten; vom Kinderzeichentrickfilm bis zum Scary Movie eine breite Auswahl an DVDs und Blu-rays.

Das ist aber noch nicht alles, denn für die Kleinen sind oft Spielzeuge vom Plüschtier bis zu Lego-Steinen dabei, und für die Großen gibt es Puzzles, Gesellschaftsspiele und manchmal sogar neuere Computerspiele. Außerdem findet man, wenn man sich fürs Suchen ein wenig Zeit nimmt, immer mal wieder Zubehör für Hobby, Haushalt und Beruf wie Bilder und Bilderrahmen, Kalligraphie- und Mal-/Zeichengeräte sowie kleineres Computerzubehör. Ein »Durchlaufposten« sind Journale, Zeitschriften und Magazine wie »GEO« oder »Spiegel« – was als Spende morgens hereinkommt, das hat gegen Mittag meist schon wieder einen neuen Besitzer gefunden. Hier lohnt es sich also, regelmäßig "reinzuschauen" und sich zu orientieren, was es Neues gibt. Ich persönlich nutze den Medienpoint manchmal wie eine Leihbücherei. Literatur oder Musik, die ich beim Stöbern ganz interessant finde, nehme ich einfach mal mit nach Hause und lese bzw. höre, ob es denn wirklich etwas für mich ist. So habe ich erst kürzlich eine CD von "JBO" und eine mit argentinischer Tangomusik gefunden. "JBO" habe ich behalten, aber die Tangos waren dann doch nichts fürs Sofa und ich habe diese CD wieder im Medienpoint abgegeben. Was gibt es nicht:
selbstgebrannte CDs/DVDs, unvollständige Spiele, zerschlissene Bücher. Was es auch nicht gibt:
sofort das Wunsch-Lieblings-Langegesucht-Medium – aber Kundenwünsche werden gerne aufgenommen und können oft sogar zeitnah erfüllt werden.

Schade ist es, dass  es bei der fremdsprachigen Literatur nur sehr selten Angebote in türkischer, arabischer oder russischer Sprache gibt – wo keine Spende, da auch kein Angebot … Doch das kann ja noch anders werden. Irgendwann fängt eine/r damit an, andere folgen und wir können eine eigene kleine Rubrik für fremdsprachige Literatur eröffnen, wer weiß? Zum Abschluss will ich nicht unerwähnt lassen, dass der Medienpoint im Foyer des Rathaus Tempelhof einen Büchertisch aufgestellt hat – natürlich mit Genehmigung. Einmal in der Woche laden Mitarbeiter in der Werderstraße ein oder zwei Hackenporsche mit Literatur, Film und Musik voll, machen sich auf den Weg ins Rathaus und breiten die Medien repräsentativ auf dem Tisch aus. Der Tisch ist regelmäßig leergeräumt; manchmal werden sogar Sachspenden für das Ladengeschäft hinterlegt.

Für mich ist der Medienpoint eine »runde« Sache, denn er hat sowohl eine soziale (Spenden …), wie auch eine nachhaltige (Weiterverwendung …), als auch eine kommunikative (Kiez …) Komponente. Wer einmal dort war, der wird mir sicher zustimmen. Allen anderen kann ich nur empfehlen: Geht mal hin.