Musika Akkordia

Karl Forster

Das Akkordeon, oft auch Ziehharmonika oder Schifferklavier bezeichnet (im Fränkischen, bayerischen und Österreichischen Dialekt auch „Quetschn“), ist ein vielseitiges Instrument, das in zahlreichen Musikrichtungen auf der ganzen Welt einen festen Platz gefunden hat. Ursprünglich im frühen 19. Jahrhundert in Europa entwickelt, hat das Akkordeon eine reiche Geschichte und eine spannende musikalische Reise hinter sich.

Anfangs hauptsächlich in der Volksmusik verwendet, verbreitete sich das Instrument schnell in verschiedenen Kulturen und Musikstilen. Seine Beliebtheit wuchs, weil es sowohl Melodien als auch Begleitungen spielen konnte und dabei relativ kompakt und transportabel blieb.

In der europäischen Volksmusik ist das Akkordeon besonders in den traditionellen Tänzen wie Polka, Walzer und Mazurka zu hören. In Frankreich ist es untrennbar mit dem Musette-Stil verbunden, der die Pariser Straßenmusik des frühen 20. Jahrhunderts prägte. In Lateinamerika ist das Akkordeon zentral für Genres wie den argentinischen Tango und den mexikanischen Norteño. Der Tango, besonders durch die Werke von Astor Piazzolla bekannt, verwendet das Bandoneon, eine spezielle Form des Akkordeons, und verleiht der Musik eine melancholische und leidenschaftliche Note.

In der klassischen Musik hat das Akkordeon ebenfalls Anerkennung gefunden. Aber auch in der modernen Musik findet das Akkordeon seinen Platz. In der Pop- und Rockmusik setzen Künstler das Instrument ein, um ihren Songs eine einzigartige Klangfarbe zu verleihen. Was das Akkordeon so besonders macht, ist seine Fähigkeit, sowohl solistisch als auch in der Ensemblearbeit zu glänzen. Es kann leise und intim oder laut und kraftvoll gespielt werden und bietet eine erstaunliche dynamische Bandbreite.

Das wissen auch die jungen und älteren Musiker:innen der Musikschule Musika Akkordia. Die Musikschule von Susanne Gräming besteht seit 1997 im Nordosten Berlins und in Märkisch-Oderland. In Hellersdorf ist der Maxie-Treff in der Maxie-Wander-Strasse der regelmäßige Probetreff für Musikinteressierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Angebot, das Instrument zu erlernen, reicht vom Einsteig mit der Melodika, einem Instrument das mittels Hineinblasen zum Klingen gebracht wird und über eine Klaviatur gespielt wird, über den Unterricht mit dem Akkordeon, wobei auch Notenlehre, Harmonie- und Rhythmuslehre und Gehörbildung zum Lehrfach gehören. Und schließlich Ensemble-Unterricht. Hierbei handelt es sich um eine Vorbereitung zum Orchesterspiel.

Aber es geht nicht nur um das Orchester. Von den Jugendlichen war bei meinem Besuch des Musikunterrichts nur eine junge Dame am Üben. Sina erzählt, dass sie schon als sie in die Schule kam, mit dem Musikunterricht – Anfangs mit Melodika – begann. Jetzt ist sie seit 8 Jahren dabei. Bei der Seniorengruppe im Maxie-Treff treffen sich einige Damen schon seit über 10 Jahren. Es macht einfach Spaß, berichten sie.

In der Orchestergruppe treffen sich dann oft rund 40 Musiker:innen zwischen 10 und 70+ Jahren. Neben den regulären Probeterminen gibt es beispielsweise Probenlager, um das Repertoire zu pflegen und neue Titel zu erarbeiten. Darüber hinaus gibt es einmal jährlich eine Sommer-Musikwoche für die Orchester-Mitglieder und den Nachwuchs ab 7 Jahren. In diesen Musikwochen gibt es neben den Proben und Auftritten gemeinsame Ausflüge und Ferienaktivitäten.

Auftritte gibt es vielerlei. So spielt das Orchester immer wieder in der Dorfkirche Marzahn (das nächste Mal am 14. Juli) Kürzlich, am 9. Juni, nahm das Orchester am 7. Akkordeon-Festival in den Späthschen Baumschulen statt. Weitere Konzerte im Berliner Umland folgen.

Aber auch auf größere Auftritte kann die Gruppe verweisen. 1917 war das Orchester am ersten Kulturradio Klassik Slam des rbb beteiligt und 1918 nahmen die Musiker als internationale Gäste an der UK Accordion Championship in Liverpool teil.  Inzwischen gibt es auch schon einige CD´s mit Akkordeon-Musik, so beispielsweise mit Filmmusik oder mit Bach & Co. Die Finanzierung erfolgte dabei über eine Crowdfunding Kampagne im Internet. Für die Unterstützung bei der Organisation und Ausrichtung von Konzerten oder der Anschaffung von Notenmaterial hat sich vor fünf Jahren ein Förderverein gegründet.

Neben den großen Orchesterkonzerten kann man die Musiker der Gruppe in Ensemble-Größe auch bei privaten Anlässen wie Geburtstagsfeiern etc. hören.

Haben Sie Interesse bekommen? Die nächsten Konzerttermine finden Sie auf der Internetseite der Musikschule www.musika-akkordia.de