Es wird niemanden verwundern, dass man die Arbeit in einem kleinen Buchladen als anregend empfindet. Nicht nur die unterschiedlichen Kunden oder die Gespräche mit den Kollegen, sondern auch die täglichen Medienspenden für unser soziales Projekt sind schier unerschöpfliche Inspirationsquellen. Da wird selbst unter den Mitarbeitern viel Bekanntes und vor allem Unbekanntes neu entdeckt. Die Reaktionen reichen dann von heiter oder berührt bis hitzig oder nachdenklich. Manch einer bekommt dann schon mal einen kreativen Schub und schreibt nach Feierabend noch ein kleines Gedicht, so wie Norbert Henning vom Medienpoint Steglitz, der dort seinen Bundesfreiwilligendienst mit Begeisterung leistet:
Das Büchlein
Ein Büchlein stand im Bücherladenund war dort lange schon zu haben.
Es stand dort einsam und allein,
wollte doch gern gelesen sein.
Seufzend beugte es sich hinab
und drückte still ein Tränchen ab.
Das Tränchen fiel – wie konnt‘ es sein –
der Anna auf ihr linkes Bein.
Die schaute hoch und dachte sich,
dies Büchlein ist etwas für mich.
Sie nahm das Büchlein mit sich fort
zu einem schönen, anderen Ort.
Dort wurd’s gelesen und geliebt,
ein gutes End‘ es manchmal gibt.
Norbert Henning