Ein Dankeschön an den Spender

Lutz Wunder

Es wurde schon des Öfteren in den Kultur News darüber berichtet, mit welchen vielfältigen Mitteln im Berliner deutsch-russischen Tschechow-Theater des Kulturrings das Werk und das Andenken an den Namensgeber, Anton Tschechow, gepflegt wird. Wenn der Besucher heute das kleine Theater betritt, so wird er schon am Eingang mit einer Bildergalerie von Fotographien aus dem Leben von Tschechow und einem kurzen biographischen Abriss bekannt gemacht. Wer sich nun näher mit dem Werk und dem Leben des Dramatikers beschäftigen möchte, der findet in zwei Glasvitrinen im Theatersaal eine ganze Sammlung von Büchern mit Werken – sowohl dramaturgischen, als auch prosaischen – um sich zu informieren, bei welchen Verlagen Publikationen erschienen sind und um sich auch ein Buch zum Lesen auszuleihen.

Neben den traditionellen Inszenierungen von Werken Tschechows durch das Ensemble T&T (Theater und Tanz) unter der Leitung von Natalija Sudnikovic treten auch immer wieder andere Theaterensembles bzw. Schauspieler mit Inszenierungen von Tschechow-Werken und Texten im Theater auf. Da gibt es schon einige „Künstler-Stammgäste“, und es reisen auch Künstler von etwas weiter her an, wie beispielsweise aus Hamburg, um ein Werk von Tschechow oder über ihn, vorzustellen. Seit geraumer Zeit gibt es auch eine Veranstaltungsreihe, den Tschechow-Klubsalon, der Interessierte dazu einlädt, sich nicht nur gewissermaßen rein konsumierend mit dem Werk des Künstlers zu beschäftigen, sondern die Thematik der Abende mitzugestalten. Das Programm der monatlichen Treffen beinhaltet Lesungen aus der Prosa, es werden Verfilmungen von Werken des Künstlers vorgestellt, Vorträge zu biographischen Ereignissen im Leben bzw. Informationen zur Person und seiner Familie gehalten. Zu besonderen Anlässen, wie dem Geburtstag bzw. dem Todestag, werden spezielle Programme angeboten.

So gab es zur diesjährigen Geburtstagsfeier einen unterhaltsamen Abend – „Zum Geburtstag bei Tschechow“. Die Musikpädagogin Ines Lotz spielte Werke von Tschaikowski, dem Freund und Lieblingskomponisten Tschechows, andere lasen Anekdoten oder zitierten aus dem Werk – es war ein sehr abwechslungsreicher Abend. Die intensive Beschäftigung mit dem Werk Tschechows ist etwas für speziell Interessierte, der Teilnehmerkreis ist überschaubar, aber sehr dankbar und offen für die thematischen Angebote. Oft regen die Abende auch über den Besuch einer Veranstaltung hinaus an, sich mit dem Werk Tschechows und seiner Verbreitung zu beschäftigen. So hat beispielsweise ein Gast der Januar-Veranstaltung zu Tschechows Geburtstag dem Theater zur Unterstützung seiner Arbeit eine fünfbändige Ausgabe von Briefen Tschechows vom Diogenes-Verlag (1983) geschenkt. Der Spender, ein Graphiker, überreichte dazu eine Aquatinta-Radierung „Tschechow liest im Kreise seiner Freunde“. Die Arbeit wurde 2012 gefertigt und wird nun im Theater an der „biographischen“ Wand zu sehen sein. Wir danken dem Spender sehr herzlich und wollen seine Gaben nutzen, die Beschäftigung mit dem Werk Tschechows weiter zu fördern.

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