Kreativ und selbst gemacht

Tanja Bradtke

Irgendwann hat wohl jeder das schon einmal erlebt: Es sind Ferien, alle Freunde sind verreist, nur die eigenen Eltern haben keinen Urlaub. Und du bist allein zuhause. – Wer in den Ferien in Berlin bleibt, findet beim Kulturring jede Menge Angebote, jede Menge Abwechslung. Theater zum Zuschauen oder Selbermachen, Lesen, Basteln und Singen setzen Fantasie und Erfindergeist keine Grenzen und entführen in neue Welten, ganz ohne lange Flugreisen und anstrengende Autofahrten.

Das Berliner Tschechow-Theater in Ahrensfelde lädt an jedem Donnerstag im Juli zum kreativen Malen und Basteln ein. Beim Perlenschmuck-Basteln, Bilder-Malen, Gestalten mit bunten Bügelperlen oder Gipsfiguren-Gießen können sich die Kinder als kleine Künstler ausprobieren. In zwei besonderen Workshops werden Tuchmarionetten und lustige oder gruselige Masken gebaut, die selbstverständlich gleich für das eigene Theaterspiel und Geschichtenerfinden eingesetzt werden sollen. „Theater selbst gemacht“ heißt es zudem jeden Dienstag in der Theaterwerkstatt. Einstudiert wird die spannende Geschichte von einem Waisenmädchen, das nicht weiß, dass es eigentlich die Zarentochter Anastasia ist und auf der Suche nach ihrer Familie dem bösen Zauberer Rasputin so manches Mal die Stirn bieten muss. Das Stück soll zu den Berliner Märchentagen im November aufgeführt werden. Wem das auf den Geschmack der Phantasiereisen gebracht hat, der kann am 17. Juli mit dem Kinderliedermacher Rainer Herzog sogar auf eine „Reise durch die weite Welt“ gehen. In Liedern und Tänzen führt er durch fremde Länder und Kulturen, wobei die Kinder nicht nur als Reisegefährten, sondern auch als musikalische Begleiter gefragt sind.

In der zweiten Ferienhälfte lädt das Studio Bildende Kunst in Lichtenberg zum „Ferienspaß in der Villa“ ein. Hier können die Kinder Regenrohre, Schmuckkästchen, Lesezeichen und Fotorahmen basteln oder Gipsfiguren bemalen und mit selbstgemachten Fingerpuppen aus Filz ihre eigenen Geschichten erfinden. Darüber hinaus entführt eine Schnitzeljagd in die Welt der Märchen. Wer sich am besten auskennt, findet als erster das Schmuckkästchen, natürlich mit einer Überraschung darin.

Im Kulturforum Hellersdorf eröffnet die Kinderbuchillustratorin Antje Püpke eine neue Ausstellung. In einem Workshop für Kinder am 2. Juli wird sie erzählen, wie ihre Bilder entstehen, dass auch nicht alle gelingen. Gemeinsam mit den Kindern entwickelt sie neue Bilder zu Martin Ebbertz‘ Buch „Paula, die Leseratte“. Am 9. und 16. Juli ist beim Bastelworkshop zu „Tatu und Patu und ihre verrückten Maschinen“ Erfindungsreichtum gefragt. Die beiden findigen finnischen Brüder haben 14 verrückte Maschinen gebaut, die nahezu jedes Problem des Kinderalltags lösen, zumindest in der Phantasie: beispielsweise die Guten-Morgen-Maschine, den Ekelzutaten-Entferner für Pizza, die Wimmelrettungsweste oder den Mini-Mach. Diese und viele andere Erfindungen sehen die Kinder auf großer Leinwand und basteln ihre eigenen fantastischen und verrückten Maschinen aus alten Verpackungen.

In Spandau ist der Kindermedienpoint im Kraepeliner Weg die ganzen Ferien über montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Mittwochs von 14.30 bis 15.30 Uhr werden Tiergeschichten vom Lügenwettstreit bis zu einem Hasen mit Flinte gelesen und vorgelesen. Passend dazu werden an Donnerstagen Tiere gebastelt, die sich im kühlen Nass erfrischen. Ein bisschen Überraschung soll doch noch bleiben.

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