Gute Perspektiven für das Tschechow-Theater

Antje Mann

Das vom Kulturring betriebene Berliner Tschechow-Theater wird seit vielen Jahren aus dem Berliner Programm  „Soziale Stadt“ gefördert, das hilft, sozial benachteiligte Stadtteile zu stabilisieren und aufzuwerten. Dazu dienen auch Kultur- und Bildungsangebote, wie sie im Tschechow-Theater mit dem großen Engagement der Theaterleiterin Dr. Alena Gawron und ihrem Team organisiert werden. Seit 2018 läuft die letzte Förderperiode, noch bis Ende 2020. Das Theater hat derzeit aus diesem Fonds nur noch etwas mehr als die Hälfte der Vorjahressummen zur Verfügung. Für das laufende Jahr ist bisher keine Lösung gefunden worden, das Defizit auszugleichen. Auch für 2020 und die Zeit danach ist die weitere Existenz unsicher.

Doch es ist Bewegung in die Sache gekommen. Dem Tschechow-Theater und seiner ungewissen Zukunft nahm sich die Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf in ihrer Sitzung am 21.02.2019 an. Basierend auf einem überfraktionellen Dringlichkeitsantrag „Sofortige Rettung des Tschechow-Theaters im Jahr 2019“ und der nachfolgenden Diskussion, in der viele Verordnete die große Bedeutung des Theaters an seinem Standort im Nordwesten des Bezirks mit seinen kulturellen und sozialen Angeboten für Jung und Alt lobend hervorhoben, wurde der Beschluss gefasst, dem Theater für das laufende Jahr 30.000 € aus dem Haushalt zur Verfügung zu stellen. Seitdem wird das Thema in verschiedenen Ausschüssen der BVV weiter beraten, u. a. bei der Sitzung des Ausschusses Kultur und Weiterbildung am 03.04.2019, die im Tschechow-Theater stattfand. Dabei wurde vom Kulturring-Team das Haus mit seinen Angeboten nochmals vorgestellt und bekräftigt, dass die Einrichtung auch nach 2020 eine Perspektive haben wird, wenn die Förderbedingungen es zulassen. Dazu wird der Kulturring alles in seinen Kräften Stehende tun. Die Leitung des Kulturrings ist demnächst zu einem Gespräch bei Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle eingeladen, um die Perspektive des Standortes zu beraten. Doch die Zeit drängt, und es wäre zu wünschen, dass es mit dem Bezirk in Kürze zu konkreten Verabredungen kommt, wie der Beschluss der BVV nun umgesetzt wird. Der Kulturring wird natürlich die gesamte Summe für die Arbeit des Tschechow-Theaters verwenden, vor allem für Personalkosten. Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln!

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