Eine Erfolgsgeschichte – Frauen in Handwerk und Technik

Astrid Lehmann

Schön wär es, mögen Sie vielleicht sagen... Sicher gibt es noch viel zu wenige Frauen in Handwerk und Technik genauso wie im Management von Unternehmen. Damit sich dies aber ändert und noch mehr Mädchen und Frauen sich den Mut zu solch einem Schritt fassen, entstand das Projekt des Kulturrings, passende Ausbildungsmöglichkeiten bekannter zu machen. Vielleicht erinnern Sie sich, im Februar 2010 berichteten wir in den KulturNews bereits über Projekte, die sich mit Ausbildungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen in handwerklichen und technischen Berufen beschäftigten. Schon damals wurde deutlich, dass es für den Kulturring hierbei nicht vordergründig um eine weitere theoretische Untersuchung zur Rolle der Frau in der Arbeitswelt, zu Gleichstellungsfragen oder Bewertung von Fähigkeiten und Fertigkeiten geht. Das Anliegen war es, ganz praktisch zu zeigen, welche konkreten Ausbildungsmöglichkeiten es im näheren Wohnumfeld gibt und welche Voraussetzungen dafür im Einzelnen erforderlich sind. In den ersten Projekten in Spandau und Friedrichshain-Kreuzwerg entstanden Sammlungen von Ausbildungsbetrieben mit ihren Angeboten, in Friedrichshain eine umfangreiche Tabelle, die im Internet einzusehen war. Dies war – so merkten die Projektteilnehmer vom Kulturring schnell – eine gute Möglichkeit für Schüler, im Rahmen des berufsvorbereitenden Unterrichts neue interessante Berufe kennenzulernen. Sie können sich die Unternehmen selbst ansehen, sich um Praktika und Ausbildungsplätze bewerben. Die Geschichte barg ein Potenzial, dass auch in anderen Bezirken genutzt werden sollte. 2012 begann dann ein entsprechendes Projekt in Mitte. Neben der Recherche zu den Unternehmen beschäftigten sich die Mitarbeiter auch damit, eine Darstellung zu finden, die die Einbindung von weiteren Bezirken erlaubt. Es entstand schließlich eine Datenbank, die neben der Vorstellung der ausbildenden Unternehmen und der Berufe zugleich zu den Seiten der Arbeitsagentur führt, auf denen die Voraussetzungen für die Ausbildung und ihre Bedingungen dargestellt sind. Waren vor allem größere Betriebe anfangs zurückhaltend, was ihre Bereitschaft zur Aufnahme in die Datenbank betraf, so änderte sich dies schnell. Bei der Kontaktaufnahme wurde auf die Testdatenbank verwiesen, die schon durch interessante Optik und gute Bedienbarkeit bestach. Parallel wurden die bereits erfassten Friedrichshainer und Kreuzberger Daten übernommen, so dass zur Zeit Ausbildungsmöglichkeiten für zwei große Bezirke im Internet einsehbar sind. Gerade begann ein neues Projekt mit gleicher Zielstellung in Spandau. Dort gibt es bisher eine Broschüre mit Darstellungen zu Ausbildungsmöglichkeiten in größeren Unternehmen wie BVG, Siemens oder BMW sowie eine Powerpoint-Präsentation, die sich an 12- bis 13-jährige Mädchen wendet, um sie für handwerkliche und technische Berufe zu interessieren. Mit dem neuen Projekt werden nun der ganze Erfahrungsschatz und die schon vorhandene Datenbank richtig genutzt. Die MitarbeiterInnen können von Beginn an ihre gesammelten Daten in eine Maske eingeben, die Datensätze werden kontinuierlich eingepflegt, so dass schon erfasste Betriebe das Ergebnis zeitnah sehen können. Es ist nun Ziel des Vereins, diese Art von Projekten auch in weiteren Bezirken umzusetzen, um die öffentliche Wahrnehmung der Ergebnisse zu erhöhen. Und natürlich wird damit das Ziel, vielen Mädchen Berufswege aufzuzeigen, die ihnen bisher unbekannt waren, noch besser erreicht. Denn für die Ausbildungsplatzsuchenden existieren zum Glück nicht die Grenzen, die bei der Beantragung und Durchführung von Projekten durch die Initiatoren beachtet werden müssen. Und darüber hinaus: Für die MitarbeiterInnen waren und sind dies Projekte, die Spaß und deren Ergebnisse auch stolz machen.

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