Tolle Tage

Ingo Knechtel

mit Alaaf und Helau gibt es für die Karnevalisten im Februar. Alle anderen sind mal mehr, mal weniger amüsiert. Viele Fernsehkonsumenten sind von stundenlangen Bütten- und Schunkelshows durchaus auch genervt. Berlin ist sicher keine Hochburg des närrischen Treibens, mir selbst ist der Karneval in einer sächsischen Kleinstadt, in Pegau, erstmals begegnet. Vor fast 50 Jahren ging es dort los, nahezu der ganze Ort ist jedes Jahr im Karnevalsfieber. So wie im Rheinland sind Büttenreden und Umzüge stets ein ganz sicherer Gradmesser für die Stimmung der Leute. Lokale Themen und die große Politik – Vieles wurde und wird auf die Schippe genommen. Die Karnevalsvereine sind beileibe keine Trink- und Spaßclubs – hier wird mit Begeisterung und Engagement viel Freizeit geopfert, um mit Wagen und Kostümen genau den Nerv der Menschen zu treffen, um Probleme pointiert und zugespitzt darzustellen. Kluge Politiker reihen sich ein und lachen mit – und vergessen dabei nicht, genau hinzuhören. Denn Bürger überall suchen sich Podien und Gelegenheiten, auf ganz eigene Weise „denen da oben“ ihre Meinung zu sagen. Gelacht werden darf auch beim Kinderfasching. Tolle Kostüme werden von kreativen Eltern für ihre Kleinen entworfen und häufig auch selbst gefertigt. Und für Kira ist es ein Riesenspaß, einen Tag mal Koch zu sein, Maik geniest die Rolle als Clown, und Franzi ist Oberindianer. So können Kinder mal einen Tag richtig Theaterspielen. Und vielleicht bleiben sie ja dabei und suchen sich eine Theater-AG für ihre Freizeit aus. Ja, zu Jahresbeginn werden Pläne geschmiedet, Programme entworfen, Projekte geplant. Auch für den Kulturring machen sich die Akteure intensiv Gedanken über ihre Vorhaben und laden dazu alle Interessenten ein: Sie sind gern gesehen zu unserem Jahresauftakt bei Brot und Wein am 25. Februar ab 17.30 Uhr in der Fotogalerie Friedrichshain. Aschermittwoch ist am 13. – wir wollen, dass wir auch für den Rest des Jahres gemeinsam tolle und interessante Tage verleben können.

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