„Gönn’ Dir was Schönes“,

Ingo Knechtel

sagte die Mutter meines Freundes vor einiger Zeit einem hilfsbedürftig aussehenden jungen Mann im Berliner Ostbahnhof und drückte ihm einen Fünf-Euroschein in die Hand. Einfach so, von sich aus. Ihre eigene Rente reichte zwar selbst nur mit größter Mühe, aber diese spontane Geste, das überraschte Lächeln und die Dankbarkeit des Beschenkten waren ihr wichtig. Gerade in den Tagen vor Weihnachten flattern uns wieder zahlreiche Spendenappelle ins Haus. Schwer zu sagen, wie man mit dem einzelnen Begehren umgehen soll – allen zu helfen, ist für die meisten schlicht unmöglich. Wie seriös sind die Spendenbitten? Setz ich mich nun an den PC und versuche zu recherchieren? Kann ich mich auf Spendensiegel verlassen? Oder verlasse ich mich einfach auf mein Gefühl, auf mein Herz? Diese Entscheidung kann Ihnen letztlich niemand abnehmen. Wichtig ist, dass jeder sein Herz öffnet, dass er oder sie – und bitte nicht nur zu Weihnachten – Mitmenschlichkeit und Solidarität all jenen zukommen lässt, die ihrer bedürfen. Wenn wir durch das Christfest gerade in diesen Tagen daran erinnert werden, ist das gut und wichtig. Vergessen wir dabei nicht: es ist nicht Geld allein, das glücklich macht. Wie viele andere Vereine öffnet der Kulturring zu Weihnachten – aber auch zu jeder anderen Zeit – seine Türen für alle, die Kultur genießen oder sich selbst an ihr versuchen wollen, und zwar völlig unanhängig vom jeweiligen Geldbeutel. Viele freie Angebote warten auf Sie alle, ob in unseren Medienpoints, Galerien oder anderen Kulturtreffs. Und wir sind auch all jenen sehr dankbar, die dem Kulturring Spenden zukommen lassen, für „unsere“ Schule in Äthiopien, für das Nicaragua-Wandbild in Lichtenberg oder für eine unserer Veranstaltungsreihen. Bei all den vielen Freunden und Besuchern bedanken wir uns, wünschen ihnen ein frohes Fest und freuen uns auf ein Wiedersehen im neuen Jahr. Gönnen auch Sie sich etwas Schönes!

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