Die Skyline Berlins wird durch zahlreiche schöne Kirchen, Synagogen, Moscheen und buddhistische Tempel geprägt. Diese architektonisch eindrucksvollen religiösen Bauten bieten Christen, Juden, Muslimen und Buddhisten eine Heimstatt für Gebete, Andachten, Feierlichkeiten oder, um einen ganz persönlichen Moment der Ruhe und der inneren Einkehr zu finden. In vielen Kirchenbauten ertönen Orgeln zu Gottesdiensten, zu festlichen Anlässen und zu Konzerten. Diese einzigartigen Orgeln sind es wert, bestaunt und vor allem in ihrem Spiel andächtig belauscht zu werden.
Am Samstag, dem 15.12.2012, lädt der Kulturring alle Interessenten zu einer Adventsfahrt in bedeutende Berliner Kirchenbauten ein, wo deren Orgeln vorgestellt werden. Professor h.c. Roland Bader, langjähriger Domkapellmeister der St. Hedwigs-Kathedrale und Dirigent, wird Erläuterungen zu Kirchenbauten und Orgeln geben. Neben den Kirchen- und Orgelführungen durch die jeweiligen Pfarrer und Organisten werden stets kleinere Orgelwerke aus der Zeit des Barock und der Romantik sowie Werke von Bach aufgeführt.
Gestartet wird die Orgel-Tour um 10.00 Uhr in der evangelischen Kirche „Zur frohen Botschaft“ der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Berlin-Karlshorst, Weseler Straße 6. Hier befindet sich ein klingendes Juwel des preußischen Kulturerbes: Es ist die 1755 vom Orgelbauer Ernst Marx für Prinzessin Anna Amalia erbaute Hausorgel, sein Meisterstück in der Orgelbaufirma Peter Migendt. Pfarrer Edgar Dustal, Kantonistin Beate Kruppke und Dozent Dr. Andreas Schulz von der Orgelbaufirma Alexander Schuke, Potsdam, werden Kirche und Orgel vorstellen.
Mit bequemen Oldtimer-Bussen fahren die Gäste danach zur „Erlöserkirche“ in die Nöldnerstraße 43, wo Pfarrerin Sapna Joschi und Kantor Matthias Elger die am 21.10.1892 geweihte Kirche und die Alexander-Schuke-Orgel vorführen werden. Die zerstörte Orgel wurde in den Jahren 1940-43 in der Potsdamer Orgelbaufirma Alexander Schuke wiederhergestellt und nach dem Krieg in die Erlöserkirche eingebaut. Sie wurde 1993 restauriert.
Nach einem Mittagessen im Abacus Tierpark-Hotel führt die Tour ins Kino Babylon. Hier ist die einzige noch in Berlin an ihrem alten Platz stehende und jetzt wieder bespielbare Kinoorgel zu sehen und zu hören. Der im großen Kinosaal links vorn stehende Orgelspieltisch hat zwei Manuale und 100 Register, Tremolo, vier freie Kombinationen, acht Pistons und vieles mehr. Hier wird der 82-jährige Orgelbauer, Hans-Joachim Eichberg, der die Anlage in vielen Stunden überholte und reinigte, diese persönlich vorstellen und vorführen.
Dann führt uns die Exkursion in die Evangelische Epiphaniengemeinde nach Charlottenburg mit der von der Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt erbauten Epiphanien-Orgel, welche sich vor allem mit ihren 3518 Pfeifen in allen Größen durch unzählige Klangkombinationen und einmalige Register auszeichnet. 1975 und 1995 wurde die Orgel in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin erweitert. Professor Heinz Wunderlich bezeichnete in einem Gutachten das Instrument als eine „Meisterleistung des Orgelbaus“.
Nach diesem Hörgenuss bildet die St. Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz den Höhepunkt der Tour. Ihr Bau begann 1747 bis 1773 nach Plänen des berühmten Architekten von Knobelsdorff und wurde erst in der Zeit von 1868 bis 1887 durch den Architekten Max Hasak vollendet. Seit 1930 ist sie Bischofskirche des Bistums Berlin. Die Orgelbaufirma Klais erbaute von 1975 bis 1977 eine dreimanualige Orgel mit 67 Registern auf mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur. Domorganist Thomas Sauer wird uns die Orgel vorstellen und mit einem kleinen Konzert die Orgelexkursion beenden.
Wenn Sie an dieser Orgel-Tour teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte im Bildungswerk des Kulturring in Berlin e. V., Rosenfelder Straße 15-16, in 1315 Berlin, bis 20.11.12 an: persönlich, telefonisch unter der Nummer: 030-5148 9736 oder per Mail: bildungswerk@kulturring.org. Die Teilnehmergebühr beträgt pro Person 35,00 € (einschl. Mittagessen im Abacus Tierpark-Hotel, Getränke extra).