Alexia lacht

Inge Thormeyer

Der Trend geht eindeutig zum Zweitbuch. Auch im Medienpoint Pankow. Uns ist’s eine Lust, auch wenn die Last der Bücher manchmal etwas schwer wiegt. Wenn Alexia trotzdem lacht, dann weil wir mit unseren Kunden das gleiche „Laster“ teilen: Bücher, Bücher, Bücher! Dienstleistung kann einen Heidenspaß machen, wenn es mit den eigenen Interessen oder gar dem Beruf zu tun hat. Alexia Sauter ist Buchhändlerin und Bibliothekarin, und ich habe 35 Jahre als Kulturjournalistin gearbeitet. Neu in der Senefelder Straße 13 sind wir auch nicht, beide durften wir hier schon des Öfteren die Regale bestücken. Im Moment ist Frühjahrsputz angesagt, Ordnung schaffen. Der Staubwedel ist dabei nur von zweitrangiger Bedeutung. Wichtig ist uns, dass wir unsere Kunden beraten können, selber wissen, was wir an literarischen Schätzen haben. Geht doch der Überblick leicht verloren, wenn uns gerade jetzt im Frühjahr wöchentlich oft bis zu 400 Bücher gebracht werden. Wir wollen unseren Kunden Partner sein. Auch aus schierem Eigennutz, denn im Austausch, im Gespräch mit Kunden haben wir so manchen heißen Tipp für die eigene Lektüre bekommen. Und das ist uns sehr wichtig!

Seit Anfang März haben wir Verstärkung. Monika Schröder, Bufdi (Bundesfreiwilligen Dienst) wie Alexia, wird für ein Jahr die Dritte im Bunde sein. Ihr Einstand war perfekt: 45 Bücher aus dem eigenen Bücherschrank. Kundenkontakte sind für die gelernte Sekretärin kein Problem. Ihre Aufgabe wird es sein, sich vorrangig um die Lesebedürfnisse der Jüngsten zu kümmern. Bestimmt schafft sie es im Verein mit anderen Kolleginnen und Kollegen, auch im Prenzlauer Berg Mit-Mach-Lesungen wie in Reinickendorf zu organisieren. Engagiert und couragiert ist sie. Einen Herrn, der sich klammheimlich bei uns die Taschen füllen wollte, hat sie höflich aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass wir kein Selbstbedienungsladen sind.

Zeit zum Kaffeeklatsch zu Dritt wird jedoch nicht allzu oft sein. Denn wir sind auch außer Haus unterwegs. Zur Buchaquise beispielsweise, denn die Präsenz des Kulturrings mit seinen Medienpoints im Internet macht sich seit einigen Monaten bei uns verstärkt bemerkbar. Wenn möglich schauen wir uns vor allem bei größeren Angeboten die Bücher vorher an. Allein schon aus Platzgründen geht Klasse vor Masse. Außer Haus bedeutet ebenfalls, in der Berlin-Bibliothek in der Breiten Straße zu sitzen und Annotationen für die vereinsinterne Berlin-Bibliothek zu schreiben, für die wir nach wie vor sammeln und die wir in einer Datenbank erfassen. Da wir nun zu dritt sind, können wir auch wieder die Kontakte zu den anderen Medienpoints intensivieren. Herr Heidelberger in Spandau wartet schon.

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