„Der Tanz ist mein Leben...“

Alexander Reiser / Lutz Wunder

Schon als Kind liebte Elena Stoll das Tanzen über alles, und es fügte sich glücklicherweise, dass sie auch ihr weiteres Leben ganz dem Tanz widmen konnte. In der Schule tanzte sie selbstverständlich in den Kindertanzgruppen mit und anschließend in ihrer Jugendzeit in einem professionellen Folkloretanzensemble. Mit dem Studium in der sibirischen Stadt Omsk erwarb sie etwas später die Qualifikation einer Tanzpädagogin.

Seit nunmehr 25 Jahren arbeitet Elena Stoll in dem von ihr so geliebten Beruf. Im Jahr 1994 kam sie mit ihrer Familie – dem Ehemann und zwei Kindern – nach Berlin. Am Anfang war es nicht einfach für sie, musste sie doch zuerst die deutsche Sprache lernen und sich mit dem neuen Umfeld vertraut machen. Aber sie träumte weiter davon, in ihrem Beruf arbeiten zu können.

Erst im Jahr 2000 gelang es ihr, im Ballettsaal des Kulturforums im Berliner Bezirk Hellersdorf einen ständigen Probenort zu finden und im Rahmen des Ensembles „T&T“ (Theater und Tanz) die Kindertanzgruppe „Regenbogenperlen“ zu begründen, die jetzt schon seit 11 Jahren besteht. Seit der Kulturring in Berlin e.V. das Kulturforum als eigene Einrichtung im Jahr 2003 übernahm, ist die Kindertanzgruppe Mitglied des Vereins und wird von ihm unterstützt. Im Jahr 2009 entstand dann daraus das eigenständige Kindertanzensemble „Regenbogenperlen“. In verschiedenen Altersgruppen lernen hier die Kinder ab fünf Jahre die Grundkenntnisse des klassischen wie des szenischen Tanzes.

Zum Repertoire gehören zu Zeit mehr als 30 Tänze aus verschiedenen Ländern der Erde (russische Tänze, deutsche wie finnische Polkas usw.) sowie einige Regie- und Szenentänze (Tanz der kleinen Köche, der Fliegenpilze, Tanz der Farben usw.). Nicht nur im Tanzunterricht sondern auch in ihrer Freizeit sucht Elena Stoll immer wieder nach neuer Musik und Choreographien und erarbeitet exquisite Kostümentwürfe zu neuen Auftritten.

Inzwischen ist ihre Tanzgruppe eine bekannte Adresse in ganz Berlin – sowohl als traditioneller Teilnehmer an den alljährlichen deutsch-russischen Festtagen in Karlshorst als auch durch mehrere Auftritte zu Veranstaltungen am Brandenburger Tor (2010 anlässlich des Internationalen Nisan-Kinderfestes), im Russischen Haus der Kultur und Wissenschaft und natürlich durch die Teilnahme an vielen bezirklichen Veranstaltungen im Berliner Nordosten. Erwähnenswert sind hier insbesondere das Biesdorfer Blütenfest, die Sozialtage im Einkaufscenter Eastgate, das Multikulturelle Fest in Marzahn-Nordwest. Besonders auch zur Neujahrszeit ist das Ensemble in der Hauptstadt auf den zahlreichen Jolka-Festen sehr gefragt.

Aber seine Bekanntheit reicht inzwischen viel weiter – bis nach Sankt Petersburg. Dorthin führte eine Tournee, bei der das Tanzensemble auf Einladung der Stadt 2009 auftrat. Auch in Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. wurden einige künstlerische Projekte umgesetzt. So war im Oktober 2010 das Kindertanztheater „Lalajen“ der Russlanddeutschen aus Perm (Russland) zu Gast in Berlin bei den „Regenbogenperlen“. In atemberaubend kurzer Zeit wurde mit den Gästen zusammen das Tanzspektakel „Die verzauberte Welt“ eingeübt, mit dem dann beide Ensembles einen großen Erfolg auf den Bühnen der Hauptstadt verbuchen konnten. Im selben Jahr konnte in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Esplanada“ ein weiteres Kulturprogramm zusammen mit Künstlern aus Russland erarbeitet werden, das dann im Freizeitforum Marzahn dem Publikum präsentiert wurde. Alljährlich gewinnt Elena Stoll mit „ihren“ kleinen Künstlern Preise des internationalen Tanzwettbewerbs „Die kleinen Sternenschnuppen“ und ist auch jetzt voller neuer Pläne und Projekte für die Zukunft.

Eine besondere Freude bescherte sich Elena Stoll selbst zu ihrem Jubiläum. Und die bestand in der Realisierung eines UNESCO-Tanzprojekts „Harmonie der Kunst verbindet die Welt“ in Kooperation mit einem französischen Kulturverein und Tanzensembles aus Moskau im Freizeitforum Marzahn. Der Gala des Projekts wohnten über 150 Besucher bei und erlebten einen wunderbaren Tanzabend. Dafür gab es besondere Glückwunsche vom Bezirksbürgermeister Stefan Komoß. Der Abend zeigte wieder sehr deutlich: allerwichtigstes Anliegen von Elena Stoll bleibt es, Kindern das Herz und die Seele für den Tanz aufzuschließen, sie zu begeistern für die Verbindung von Bewegung und Musik, für die dazugehörigen Kostüme. Ihr schönster Dank ist letztlich der Beifall des Publikums für eine gelungene Darbietung. Wir wünschen ihr die Kraft, dieses Anliegen noch viele, viele Jahre zu verwirklichen.

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