„Mama, ich wünsch mir …“,

Ingo Knechtel

so oder ähnlich hören dieser Tage viele Eltern ihrer Kinder Erwartungen an den Geschenke bringenden Weihnachtsmann. Und immer mehr finden sich auf dem Wunschzettel elektronische Geräte der verschiedensten Art, nicht mehr nur Playstations sondern durchaus schon mal die kleinen tragbaren „Apfel“-Telefone oder aber ganze Tablet-PCs. Die lieben Kleinen / Großen können sich dann selbstständig die frei verfügbaren Apps (auf die jeweiligen Geräte speziell zugeschnittenen Anwendungen) regelmäßig herunterladen, sie können beliebig Filme und Musik konsumieren und austauschen, alles ganz komfortabel mit der dazu gehörigen Flatrate, oder sie können in E-Books lesen. Der Trend ist kaum aufzuhalten, millionenschwere Werbekampagnen kurbeln den Konsum an. Die Heranwachsenden haben keine Mühe, das Richtige für sich zu finden. Das Richtige? Die Medienvielfalt hört nicht mehr am Fernseher auf, sondern dringt weit ins Kinderzimmer vor, ist der Märchenerzähler unter der Bettdecke. Eltern und Lehrer müssen sich diesen neuen Herausforderungen stellen. Medienkompetenz an die jungen Leute zu vermitteln, ist wichtiger denn je. Genauso wichtig ist der Umgang der Eltern selbst mit den neuen Medien. Medienkompetenz ist vor allem kulturelle Kompetenz. Und diese erschöpft sich nicht im Konsum, auch nicht im Konsum kultureller Leistungen. Die Suche nach dem eigenen Anspruch an das Leben, nach Sinn und nach Zielen, auch das Klarwerden über nötige Wege dahin rangieren ganz vorn. Eigene Kreativität, kulturelle Beteiligung und Interesse sind ständige Begleiter und sorgen dafür, dass die Freude nicht zu kurz kommt. Die Familie, Freundeskreise, Vereine und vieles mehr sind geeignete Orte, um sich auszutauschen, sich einzumischen und den sozialen Kontakt mit anderen Menschen zu pflegen. Persönlich, direkt – das gefällt mir! In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern der Kultur News erholsame Feiertage.

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