Lesen macht Spaß, lesen macht schlau

Astrid Lehmann

Zur Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012

Alles begann in den Jahren 2006, 2008 und 2010; der Verein Aufbruch Neukölln e.V. entschloss sich, Wochen der Sprache und des Lesens zu veranstalten. Er war Organisator und Koordinator zugleich und wollte vor allem Kinder und Jugendliche anregen, sich intensiver mit der Sprache als Mittel der Verständigung auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit Partnern aktivierte er Menschen verschiedener Generationen, unterschiedlicher Kulturen und Sprachen und stellte ein vielfältiges Programm auf die Beine, welches bewies, dass neben Laptop, Fernsehen und Sport das Buch gleichberechtigt (s)einen Platz haben kann und haben muss.

Diese Wochen – besonders die im Jahre 2010 unter Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit – waren solch ein Erfolg, dass der Verein Aufbruch Neukölln e.V. unter der Leitung von Kazim Erdogan beschloss, für das Jahr 2012 ganz Berlin in die Aktivitäten einzubeziehen.

In der Zeit vom 01. bis 09. September 2012 soll nun – unter Schirmherrschaft von Christina Rau, der Gattin des früheren Bundespräsidenten – die Woche der Sprache und des Lesens in Berlin stattfinden. Fest steht: Nicht nur in Neukölln wird zu wenig gelesen, wird die Bedeutung unserer Muttersprache unterschätzt. Das zeigt nicht nur die PISA-Studie, auch Lehrer, Ausbilder und Personalchefs können ein Lied davon singen. Und nicht selten leidet auch der zwischenmenschliche Kontakt unter der „Ausdrucksarmut“.

In der Woche der Sprache und des Lesens sind deshalb nicht einfach „nur“ Lesungen geplant. Verschiedene Aktionen im Vorfeld sollen schon dazu dienen, Vereine, Einrichtungen und vor allem die Bürger unserer Stadt zu aktivieren und sie für das Anliegen der Woche zu sensibilisieren. Viele Ideen sind gefragt, um unsere Sprache in einer Vielzahl von Veranstaltungen in den Mittelpunkt zu stellen. Mit der „Aktion 1000+X“ sollen Bürgerinnen und Bürger Berlins für die Idee dieser Woche begeistert werden. Die Veranstalter erhoffen sich, dass mindestens 1000+X von ihnen Ideen für Veranstaltungen einbringen, diese organisieren und durchführen. Aus den dann tatsächlich durchgeführten Aktivitäten wählt eine prominent besetzte Jury die 50 besten aus und prämiert sie mit attraktiven Preisen.

Der Aufruf zur Teilnahme geht auch an Vereine, denen die Sprache und das Lesen Herzenssache ist, also auch an den Kulturring in Berlin e.V. Als Partner der Aktion will auch der Kulturring in dieser Woche in seinen Einrichtungen, im öffentlichen Raum und mit Kooperationspartnern Veranstaltungen und Aktionen organisieren, die sich an alle Altersgruppen richten und die Begeisterung für die Sprache und das Lesen in den Vordergrund stellen. Da kann gemeinsam gelesen und vorgelesen werden, Sketche können vorgetragen oder Debatten vom Zaune gebrochen werden. Wir wollen gestandene Künstler gewinnen, die in dieser Woche bei uns auftreten, aber auch jede(r) „Newcomer(in)“ ist gerne gesehen. Jedermann und jedefrau, der / die Beiträge für die Woche zur Verfügung stellt, ist Akteur(in). Und gewinnen können wir alle dabei. Für den Kulturring koordiniert die Autorin dieser Zeilen alle Aktivitäten und knüpft das Netz zum Verein Aufbruch Neukölln e.V. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen und bitten um Ihre Unterstützung (Kontakt: astrid.lehmann@kulturring.org). Weitere Informationen zur Woche der Sprache und des Lesens finden Sie unter www.sprachwoche-berlin.de.

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