Wenn man nur richtig will,

Ingo Knechtel

findet man schon einen Job, so schallt es häufig den schon lange Zeit von Arbeitslosigkeit Betroffenen entgegen. Was vielleicht als Mutmacher gedacht ist, wirkt eher als Anklage. Unterstellt es doch, dass es am mangelnden Willen liegt: du bist selbst schuld am Dilemma. Es ist ein Pauschalurteil, das individuellen Besonderheiten keinen Raum lässt. Aber sind denn alte Weisheiten, wie „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, überholt? Denkt man darüber nach, ist man ganz schnell bei der Frage: Was will ich? Sich darüber Klarheit zu verschaffen, ist wichtig. Dies ist der Anfang von allem. Dabei stehen die eigenen Interessen und Ziele ganz vorn, aber auch die Frage, für wen oder wofür ich etwas tun möchte. Hat man schon Lebenserfahrung, kommt bei der Suche nach Sinn und Ziel eine Bilanz dessen ins Spiel, worauf man aufbauen kann – Kenntnisse, Fertigkeiten, Talente, das eigene Potenzial eben. Brüche im bisherigen Leben, vermeintliche Ecken und Kanten, gehören dazu. Sie machen mich interessant, sie zeichnen mich aus. Wichtig ist es, sich Ziele zu setzen und Prioritäten festzulegen: Will ich unbedingt einen Job finden, weil ich ihn zum (Über-)Leben brauche? Oder habe ich zwar einen Job, der mich nicht zufrieden stellt, suche aber eine Aufgabe, an der ich wachsen kann? Will ich einfach aus den vier Wänden raus, weil ich den Kontakt zu anderen brauche und etwas Sinnvolles leisten will? Oder bin ich von meinem Job ausgebrannt und will mein Leben „entschleunigen“? Wenn ich Ideen und Rat brauche, gibt es zahlreiche Partner, die bei der Suche nach dem Richtigen an meiner Seite stehen. Auch in Vereinen, wie dem Kulturring gibt es viele Tipps und Gelegenheiten, sich auszuprobieren, etwas Neues hinzu zu lernen, etwas Nützliches für die Gemeinschaft zu leisten. Das stärkt das Selbstbewusstsein, gibt Kraft und führt vielleicht auch zu der Überzeugung: „Ein fester Wille versetzt Berge.

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