„Das lohnt sich nicht“,

Ingo Knechtel

meinte unlängst ein Kulturring-Mitglied zu mir und bereute fast seinen Vereinseintritt, indem es die Höhe des monatlichen Mitgliedsbeitrags plus den ermäßigten Vorteilspreis des von ihm genutzten Angebots mit dem nicht ermäßigten Preis des gleichen Angebots für Nichtmitglieder des Vereins verglich. Es entspann sich daraus eine muntere Debatte über die Vorteile einer Vereinsmitgliedschaft, vor allem darüber, ob sich diese auch immer in Euro und Cent ausdrücken müssen. Um es weiter zuzuspitzen: Brauchen auch wir Super-Schnäppchen-Angebote, um als Verein „am Ball zu bleiben“? Oder müssen wir nicht vielmehr die klammen Geldbeutel vieler Menschen berücksichtigen, die trotzdem Kultur im Verein erleben und praktizieren wollen? Natürlich, werden Sie sagen, ist an beidem etwas dran. Will der Verein attraktiver werden, will er neue Mitstreiter gewinnen, braucht er Aufmerksamkeit. Die muss er aber nicht zwangsläufig über günstige Preise allein suchen. Denn auch hier gilt: Qualität setzt sich letztendlich durch. Und es ist das frei bestimmte Ziel des Vereins, für alle da zu sein, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten des einzelnen. So richtet er seine Angebote aus. Die Finanzen sind wichtig, vor allem ein sparsamer Umgang damit, aber am wichtigsten ist doch der Enthusiasmus, die Freude am Mitarbeiten, das Verwirklichen von Ideen, von gemeinsamen Projekten. Und ist es nicht viel schöner, statt gelegentlich als interessierter Besucher eine Veranstaltung zu erleben, mit Gleichgesinnten selbst aktiv zu werden, sich einzumischen, im Team Projekte zu verwirklichen, selbst „am Ball zu bleiben“, sich geistig fit zu halten und für andere da zu sein? Engagement ist wichtig für die Gesellschaft, für uns alle – es lohnt sich wirklich.

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