Medienpoint Reinickendorf, Provinzstraße 45/46: wer rein will muss klingeln und zwei Treppen steigen. Direkt unterm Dach dann Bücher, Bücher, Bücher. Alle Genres sind vertreten, sogar eine Leseecke gibt es. Manchmal ist es hier so still, dass man das Umblättern der Seiten hört. Doch wenn nebenan die drei- bis sechsjährigen „Outlaws“, „Montessouris“ oder der „Saftladen“ zu Gange sind, ist es mit der Ruhe vorbei. Der Krimi wird eingepackt und zu Hause gelesen.
Kreativität ist gefordert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projekts Medienpoint und Kinderkunstmeile. Die meisten kennen sich und ihre Aufgaben erst seit dem 17. März. Sie sind keine Bibliothekare oder Pädagogen. Aber als Eltern wissen sie, dass Bücher, Bilder, Basteln und Musik dazugehören, wenn man eine Rasselbande von Kindern beschäftigen will. Und sie haben bereits eigene Ideen eingebracht und umgesetzt, wie die Mitmach-Lesung. Dieses Konzept wurde mit Erzieherinnen und Erziehern der Kitas durchgesprochen und als ein Projekt, das Zuhören, Konzentration und Bewegung gleichermaßen fördert, begeistert aufgenommen. Es wird gelesen, getanzt, musiziert und gemalt. Gitarrenbegleitung, selbstgebastelte Rhythmusinstrumente, Masken und vielerlei mehr lassen dann beispielsweise die Geschichte vom Hasen und dem Igel zu einem kleinen Theaterstück werden, an dem die Kinder mit allen Sinnen beteiligt sind. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Vorbereitet wird auch zur Zeit die Kinderkunstmeile am 5. Juni, und beim bezirklichen Event „Kunst am See“ am 18. Juni hat der Medienpoint des Kulturrings seinen kreativen Mitmach-Stand. Neben den Kreativangeboten kümmern sich die Mitarbeiter liebevoll und engangiert dreimal wöchentlich um die Bestückung der Büchertische im Reinickendorfer „Fuchsbau“. Aber auch an die älteren Bewohner des Bezirks wird gedacht. Im Vivantes-Seniorenwohnheim wartet man einmal in der Woche auf neue Lektüre. Gern werden spezielle Wünsche erfüllt, wie Fußballbücher, Formel 1 oder Sachliteratur über die Deutsche Reichsbahn.