3 Modelle – 5 Fotografen

Ursula Gapski

Porträtfotos von Angela Dreßler, Ursula Gapski, Lutz Liebe, Gerhard Metzschker, Margit Schulz

Die Idee, “Porträts unter Atelierbedingungen” in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen, kam nicht zufällig. Außer unserer über Jahre hinweg im Rhythmus von zwei Jahren wechselnden Themen stellten wir bei Salonausstellungen stets auch Porträts aus. Typisch für diese Aufnahmen ist, dass als Grundlage oft Schnappschüsse während eines Urlaubs dienten. Erst zu Hause konnte dann am Computer aus dem Rohmaterial ein Bild mit Porträtanspruch werden. Diese Lücke erkennend, befassten wir uns im Vorfeld der Atelierarbeit mit theoretischen Fragen dieses Genres, das Menschen bzw. auch Tiere in den Mittelpunkt des Fokus setzt. Dabei sollte bei einem künstlerischen Porträt das Besondere oder auch Charakteristische sichtbar werden.

Im Vorfeld des Fotografierens standen Fragen zur Objektivwahl, zum Hintergrund und im besonderen Maße zum Licht. Bis auf den unter uns erfahrensten Fotografen Gerhard Metzschker, war für die Beteiligten Atelierarbeit Neuland. Wir arbeiteten z.B. mit großflächigen Hintergrundmaterialien, was uns die Nacharbeit dieses Bildbereiches ersparte und unterschiedliche Stimmungen vorgab. Klassisch war dabei die Beschränkung auf neutrale Varianten. Anders als beim Schnappschuss, konnte mit dem Modell die geplante Bildkomposition besprochen und – dank digitaler Fotografie – gegebenenfalls sofort wiederholt werden.

Dem Einsatz des Lichtes kam eine besondere Bedeutung zu. Die Ausleuchtung des Hintergrundes ersparte uns den Einsatz des Blitzes mit der damit verbundenen Tücke störender Schatten. Wurde dennoch mit Blitz gearbeitet, dann war er mit weiteren Lichtelementen verbunden – eine praktische Erfahrung, die für uns alle einen erheblichen Zuwachs an Können bedeutete. Das wurde bis zu dem Extrem des gezielten Lichteinsatzes praktiziert, wobei nur noch eine Lichtlinie das Profil in einem sonst schwarzen Bild markierte.

Die für die fotografische Arbeit nötige Kontaktaufnahme mit den Modellen war in unserem Falle einfach, da wir Familienmitglieder gewinnen konnten. Dadurch waren keinerlei rechtliche Probleme, die sonst einer vertraglichen Regelung zum Recht am Bild bedürften, nötig. Jeder an dem Projekt beteiligte Fotograf hatte das Recht, seine Vorstellungen mit dem Modell zu besprechen und dann umzusetzen. Das konnte in der Nacharbeit am Computer geschehen und zu einem hohen Verfremdungsgrad führen oder bereits bei der Aufnahme durch den Einsatz von unterschiedlichen Filtern.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse im Colorclub Berlin-Treptow, dem alle Beteiligten angehören, stellten wir einige Ergebnisse zu der laufenden Ausstellung zusammen. Sie ist noch bis zum 15. 4. zu sehen.

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