Vertrauen ist gut,

Ingo Knechtel

heißt es so schön, gefolgt von, Kontrolle ist … - na Sie wissen schon. Kann man jemandem blind vertrauen? Tut man es nicht allzu häufig? Lange Jahre ging etwas gut, war unbedenklich. Wer zweifelt schon generell an allem, ist der Einzelne doch oft mit einer Kontrolle schlicht überfordert, muss sich auf andere verlassen. Dioxin-vergiftetes Vertrauen ist da ein Baustein auf dem Weg zum völligen Verlust von Glaubwürdigkeit. Aber: warum Widerstand leisten? Ein genehmigtes kurzes „Aufjaulen“ ist eingeplant. Die Zeit heilt das Gedächtnis, die Demokratie alle Wunden. Oder wie halten Sie’s mit dem lockeren Spruch: „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker“? Kraft und Stärke brauchen wir in jedem Fall zum Überleben, beides kommt aus dem unbedingten Willen, Veränderungen herbeizuführen. Wachstum und Arbeitsplatzerhalt lassen wir als Ausreden nicht gelten, Profitstreben darf wirksame Kontrollen nicht verhindern oder verwässern. Öffentlichkeit und die Zugänglichkeit zu unmanipulierten Informationen ist die Grundlage einer freien Meinungsbildung. Sie ist entscheidend für echte Kontrolle. Politische Parteien sind weitestgehend diskreditiert, sie werden als Stützpfeiler des existierenden Systems empfunden, das dem Wähler im steten Wechselspiel den Drang nach Veränderung vorspielt. Um wirklich Druck zu machen, brauchen wir neue, unbelastete Gremien für echtes Bürgerengagement. Viele Menschen wirken heute schon in unabhängigen Initiativen, in Vereinen, in kirchlichen Gruppen und anderswo. Widmen wir Ihnen mehr Aufmerksamkeit! Im kulturellen Bereich mischen sich Künstler aller Couleur mit ihren Werken ein, fordern zum Nachdenken und zum Verändern auf. Auch ihnen gehört unsere Unterstützung und Sympathie. Trauen wir uns, ihnen zu vertrauen!

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