Und was machen wir morgen?

Aninka Ebert

Aus den drei Tagen Ferienprogramm für Kinder im Medienpoint Schöneberg hätten auch 30 werden können, denn sie wurden mit jedem Tag begehrter. Basteln, Malen, Spielen, Gipsmasken anfertigen und Waffeln backen, sollten denen die Ferien versüßen, deren Eltern sich Reisen nicht leisten können. Irgendwann werden schließlich auch Fernsehen und Playstation mal langweilig.

Eigentlich war Saida Kehrers Idee hierzu in dem Seminar Projektmanagement des Bildungswerks entstanden, als zweiwöchige Veranstaltung im Hofgarten angelegt und 200 Kinder erreichen. Der Medienpoint-Schöneberg hätte das allein jedoch nicht stemmen können. Doch Saida Kehrer wollte die Projektidee einfach nicht aufgeben. Das Ganze wurde kleiner geplant und vor den Laden auf den Bürgersteig verlegt. „So konnten die Kinder ihre Hemmschwelle überwinden und spontan mitmachen.“

Uneigentlich ist es tatsächlich Saida Kehrers Überzeugung zu verdanken, nicht aufgeben zu dürfen, wenn es darum geht, Kinder einzubeziehen, zu aktivieren und für Neues zu begeistern.

„Geduld muss man schon haben. Die meisten Kinder hier sind es nicht gewohnt, dass mit ihnen etwas unternommen wird.“ Die ersten drei Stunden wartete der einladende Tisch mit Material, Spielen und aufgeschlagenen Bastelbüchern vergebens auf die Kinder. Dann kam eine kleine Mädchengruppe und machte den Anfang. Andere trauten sich, kamen hinzu, und kreuz und quer lagen diverse Kinderfahrräder und Roller; schnell galt es, sich einen Platz zu sichern. „Ramadan hatte gerade begonnen, und so erzählten sie mir von ihrer Religion und brachten mir ein paar türkische Wörter bei.“ Als ein Mädchen, das aus Hamburg zu Besuch war, von der Oma für eine Ganztagsbetreuung gebracht wurde, musste ein bisschen improvisiert werden, aber zum Glück gibt es hier genug kulinarisches Angebot. Und vor allem tolle spontane Unterstützung der Kollegen!“

Was war der größte Erfolg? „Die Freude der Kinder zu sehen. Zu merken, wie sie offener werden. Das Interesse der Passanten und die Neugierde der Anwohner, die aus den Fenstern zusehen.“ – Es war bunt und lebendig, Lächeln überall. Für drei Tage war Langeweile mal gestern.

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