Im Blitzlicht

Lutz Wunder

Man könnte denken: „Aktion pur“ in „kultur pur“. Was soll dies bedeuten? Alexej Demanov gibt ein Beispiel im Kulturring: Wenn er einen Raum betritt, beginnt dieser zu leben. Immer geht es sofort um Termine, um Projekte, Programme, Kontakte und Vieles mehr. Aber wer ist dieser Alexej Demanov? Als Gründer des Dankezu und Club e.V. (2003), einer sportlichen Vereinigung, die eine spezielle Art des Karate – Kyokushinkai – pflegt, will er diesen Sport mit Kultur verbinden. Und so ist der Verein – Mitglied im Kulturring – bekannt durch seine sportlichen Leistungen, aber eben auch für Karate-Shows, für Disco Dance für Mädchen. Oft präsentiert er den Kulturring mit seinen Programmen auf Stadtteilfesten und berlinweiten Aktionen (z.B. dem Deutsch-Russischen Fest).

Demanov wohnt seit 2001 in Berlin und kommt aus Naltschik im Kaukasus – was seiner Sprache nicht mehr anzumerken ist. Er begann dort schon 1991 mit dem Karatesport. Erst kurze Zeit in Deutschland, konnte er in der deutschen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Valencia teilnehmen. Heute ist er zweifacher deutscher Meister, trägt einen schwarzen Gürtel in Kyokushinkai-Karate, und seine Schüler gewinnen viele Wettkämpfe in Deutschland und Europa. Inzwischen richtet er selbst sogar europäische Meisterschaften in Hohenschönhausen – der Heimstatt des Vereins – aus. Und nun kommt auch gleich wieder die Kultur ins Spiel. Seine Managementfähigkeiten hat Demanov in sein zweites Tätigkeitsfeld übertragen. So hat er – auch im Kulturring – als DJ gearbeitet, hat ein Buch geschrieben und einen Film gedreht. Für seine Vereinsmitglieder – und nicht nur für sie – organisiert er Klubveranstaltungen im Tschechow-Theater. Übrigens, wenn er kann, geht er weit entfernt von Sport und Kultur auch einer geregelten Beschäftigung nach. Wie ist das alles leistbar, darf gefragt werden? Natürlich geht dies nur, wenn auch starke Partner zur Seite stehen. So hat seine Frau Irina auch einen Karate-Gürtel, managt heute die Mädchentanzgruppe und ist bei allen Aktionen als Organisatorin dabei. Die zwei Söhne wollen sportlich in seine Fußstapfen treten, und dann gehört dazu natürlich die immer größer werdende Fan-Gemeinde.

Wieso ist es ihm so wichtig, Sport und Kultur zusammenzuführen, Wettkämpfe zu organisieren, an ihnen teilzunehmen, Trainingscamps durchzuführen, Sommerferienlager zu ermöglichen? Demanov dazu: „Ich bringe meinen Schülern bei, das Leben in all seinen Facetten zu lieben.“ Da kann jeder nur wünschen, dass noch möglichst lange so viel Kraft vorhanden ist, um „aktion pur“ in Verbindung mit dem „kultur pur“ des Kulturrings zu leben.

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