Wachstum muss her,

Ingo Knechtel

koste es was es wolle. Ein Gesetz wird erlassen, um es zu beschleunigen. Wir sollen konsumieren, Autos werden abgewrackt, neue sollen her. Wachstum heißt das Zauberwort, das Arbeitsplätze sichern und uns aus der Krise führen soll. Wenn mehr verbraucht wird, wird mehr gekauft, mehr produziert, mehr gearbeitet usw. – so lautet die schwarz-gelbe Logik. Aber ist es wirklich so einfach? Wem nützen immer mehr Sachen, die man nicht benötigt, die schneller kaputt gehen oder nicht mehr repariert werden? Wie oft werden wir zum Kaufen verführt und werfen das Erworbene schließlich weg, auch Lebensmittel, weil wir den Überfluss nicht brauchen. Bringt uns so erzieltes Wachstum voran, um die Probleme dieser Welt zu lösen? Ist es nicht vielmehr ein Raubbau an unseren Ressourcen, eine Last, die wir unseren Kindern mit auf den Weg geben? Konsumverzicht ist sicher nicht der Ausweg, ebenso wenig eine Bremse bei Innovationen in Wissenschaft und Technik oder der Medizin. Aber es lohnt sicher, über Prioritäten nachzudenken. Darüber, ob immer noch mehr Konsum zu echtem Wohlstand und Glück führt. Gibt es wirklich nichts Wichtigeres im Leben? Bietet es nicht viel mehr und Interessanteres, für das es sicht lohnt, Zeit und Energie aufzuwenden? Denken wir doch öfter mal darüber nach, uns zusammen mit Gleichgesinnten, mit der Familie und Freunden bestimmte Ziele zu setzen und diese auch zu verwirklichen. Und das dann im Verein zu tun, kann oft interessant und hilfreich sein. Vielleicht finden Sie ja auch Anregungen dazu in diesem Heft. Ein Wachstum an Ideen und Kreativität brauchen wir dringend, um diese Gesellschaft zu echtem Fortschritt zu führen.

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