100 Jahre Straßenbahn für Karlshorst

Walter Fauck

Die Gemeinde Friedrichsfelde war schon seit 1900 durch die „Große Berliner Straßenbahn“ mit der Berliner Innenstadt verbunden. Die Nord-Süd Verbindung zum Industriegebiet Schöneweide fehlte noch. Erst im Oktober 1909 genehmigte der Regierungspräsident in Potsdam den Bau dieser Verbindung durch die „Berliner Ostbahnen“. Diese Gesellschaft betrieb schon die Linie vom Ostbahnhof nach Köpenick durch den Spreetunnel in Stralau.

Im Mai 1910 informierte der Gemeindevorsteher von Friedrichsfelde Herr Ungewitter den Landrat des Kreises Niederbarnim, dass die Straßenbahn Friedrichsfelde - Karlshorst - Schöneweide am 01.05.1910 dem öffentlichen Verkehr übergeben wurde. Der erste Fahrplan der Strecke Schöneweide - Karlshorst - Friedrichsfelde ist noch im Original erhalten. Die Direktion der Berliner Ostbahnen hatte drei Exemplare dem Königlichen Regierungspräsidenten in Potsdam anlässlich der Einladung zur landespolizeilichen Abnahme der Strecke übergeben. Die Linie erhielt als Bezeichnung die römische Ziffer III.

Zeit des Sperrgebietes ab 1945

Die Straßenbahnlinie Schöneweide Friedrichsfelde wurde schon 1945 wieder in Betrieb genommen und durchfuhr das Karlshorster Sperrgebiet zwischen S-Bahn und Hochschule ohne Halt.

Von 1946 bis 1949 führte eine Straßenbahn-Sonderlinie der Sowjetischen Besatzungstruppen vom Sperrgebiet Karlshorst zum Sperrgebiet Köpenick - Wendenschloß.

Zweite Karlshorster Straßenbahnlinie

Der Bau der zweiten Karlshorster Straßenbahnlinie über den Blockdammweg zur Treskowallee erfolgte in zwei Etappen, ab 1928 führte die Linie von der Berliner Innenstadt nach Klingenberg und ab 1951 weiter von Klingenberg, Richtung Blockdammweg, über die Treskowallee nach Schöneweide.

Die Geschichtsfreunde Karlshorst werden über ihre Aktivitäten zu diesem Jubiläum berichten.

Literatur / Foto: Sigurd Hilkenbach, Wolfgang Kramer, Claude Jeanmaire: Berliner Straßenbahnen. Die Geschichte der Berliner Straßenbahn-Gesellschaften seit 1865, Archiv Nr. 6. Verlag Eisenbahn, Villigen AG 1973. ISBN 3-85649-006-x

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