Immer wieder Neues,

Ingo Knechtel

mit Hoffnung verbunden, ja auch mit Neugier blicken wir auf das vor uns liegende neue Jahr. Wohl kaum jemand gibt sich mit einem nostalgischen Blick zurück zufrieden. Das Leben selbst ist ständige Veränderung. Die derzeitige Ausstellung der schwedischen Fotografin Ann-Christine Jannson in der Fotogalerie Friedrichshain, der sie gemeinsam mit dem Kulturring den Titel „Umbrüche“ gab, zeigt eindrucksvoll, wie die Jahre der Umwälzungen in dieser Stadt die Menschen und damit das Leben Berlins verändert haben. Peter Wensierski von Spiegel Online kommt beim Betrachten der Bilder folgender Gedanke, der alles auf den Punkt bringt: „Viele haben sich nach dieser Zeitenwende gesehnt, haben Umbrüche verlangt. Und waren dann doch erschrocken, als die Welt eine radikal andere wurde.“ Etwas Neues zu versuchen, ist immer auch ein Wagnis, ein Betreten unbekannten Terrains. Das macht es auch so reizvoll und spannend. Es gibt genügend  Dinge, mit denen wir unzufrieden sind. Häufig denken wir gerade zum Jahreswechsel darüber nach, nehmen uns etwas vor für die vor uns liegende Zeit. Wenn ich früher über irgendwas gemeckert habe, sagten meine Eltern: Kehr doch erst mal vor der eigenen Tür! Also kurz gesagt: Veränderung sollten wir zuerst bei uns selbst versuchen. Die Methoden dazu lassen sich durchaus auf die großen Gesellschaftsthemen oder auch die eigene Teilnahme am sozialen Geschehen übertragen. Prüfen wir doch öfter mal, ob ein bestimmtes Herangehen, ob eine Arbeitweise oder Zielstellung noch zeitgemäß ist. Werfen wir gnadenlos über Bord, was uns stört oder nicht mehr gefällt. Und freuen wir uns über Dinge, die uns auch nach einer langen Zeit noch zufrieden stimmen oder gar ermutigen. Auch 2019 werden wir vielfach an Vergangenes denken, Jahrestage gibt es als Anlässe immer wieder. Zum Glück gibt es keine Kampagnen mehr, wie sie uns die DDR verordnete und die meist das Gegenteil vom Beabsichtigten bewirkten. So wird sich der Kulturring auch auf eine ganz eigene Art und Weise am Erinnern beteiligen, seine eigene 25-jährige Geschichte als Verein reflektieren und dabei an die viel längere Geschichte des Kulturbunds in Deutschland denken. Wie ist es uns gelungen, Bewahrenswertes zu erhalten und zu pflegen? Wie waren und sind wir in der Lage, neue Wege zu beschreiten, uns neuen Herausforderungen zu stellen? Teilen Sie Ihre Gedanken dazu mit uns, nehmen Sie teil an unseren Projekten, über die wir Sie auch im neuen Jahr in diesem Heft informieren werden! Sagen Sie uns weiter Ihre Meinung! Schauen Sie vorbei bei unserem traditionellen Neujahrstreff bei Brot und Wein am 21. Januar in der Fotogalerie Friedrichshain. Wir freuen uns auf ein gemeinsames kreatives Jahr, für das die Redaktion der KulturNews Ihnen viel Gesundheit und Schaffenskraft wünscht.

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