Dabei gewesen

Dr. Gerhard Schewe

auf der Delegiertenversammlung des Kulturbunds e.V.

Königs Wusterhausen, 21. Juni 2009

Die kleine Stadt am Zusammenfluss von Dahme und Nottekanal ist urpreußisch, geprägt von Wilhelm I., dem „Soldatenkönig“, der im hiesigen Jagdschloss seine berühmten Tabakskollegien abzuhalten pflegte.

In der nicht minder illusteren Runde, die sich an diesem Mittsommerwochenende auf dem Königs Wusterhausener Funkerberg traf – der Delegiertenversammlung des Kulturbunds nämlich – war Tabak natürlich verpönt. Rauchen sollten hingegen die Köpfe der knapp 50 Kulturbund-Aktivisten, die aus allen ostdeutschen Ländern angereist waren.

Denn an Fragen, die nach Antworten, an Problemen, die nach Lösungen rufen, fehlt es in den Gruppen und Verbänden wahrhaftig nicht. Das machte die Präsidentin, Barbara Kellerbauer, gleich in ihren Eröffnungsworten deutlich: Der Kulturbund wird in der Öffentlichkeit so gut oder so schlecht wahrgenommen, wie er sich darstellt. Diese lapidare Feststellung, die praktisch die gesamte Vereinsarbeit berührt, bestimmte dann auch die Hauptlinien von Geschäftsbericht und Aussprache: Finanzen, Rechts- und Versicherungsfragen, die Kulturbund-Stiftung, bessere Internetnutzung und vernetzung... Und immer wieder das Generationsproblem, die drohende Überalterung. Die Erörterung kultureller Aufgaben und Inhalte trat gegenüber solchen praktischen Dingen deutlich in den Hintergrund, obwohl das von Barbara Kellerbauer zusammengestellte und moderierte Musikprogramm, mit dem die Versammlung am Vortag eröffnet worden war, eine Fülle diesbezüglicher Anregungen vermittelt hatte.

Schließlich die Wahl. Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung (Präsidentin, Vizepräsidentin, Schatzmeisterin, Bundesgeschäftsführer) bestätigt. Das Präsidium besteht, wie bisher auch, aus je einem Vertreter der im Kulturbund organisierten Fach- und Landesverbände. Für den Kulturring in Berlin e.V. ist dies dessen Vorsitzender.

Um noch einmal auf den genius loci des Veranstaltungsortes zurückzukommen: Wer mehr hierüber erfahren möchte, mag bei Theodor Fontane nachschlagen, im 4. Band seiner „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.

Archiv