Die Vielseitigkeit in Person

Dagmar Steinborn

Das Kulturforum Hellersdorf ist weit über die Grenzen des Bezirks hinaus bekannt. Ein renommiertes Haus für Theater, Konzerte, Lesungen, Salons, Tanz und viele andere kulturelle Veranstaltungen. Die hauseigene Gastronomie versorgt nicht nur die Gäste des Hauses, auch andere Spielstätten des Kulturrings werden durch sie beliefert - oftmals eine logistische Herausforderung. Damit das breite Angebot des Hauses optimal funktioniert, braucht es einen Hausleiter mit vielen Fähigkeiten – und die bringt Bernhard Korte mit. Seit Dezember 2008 ist er der Chef für die 35 Mitarbeiter des Hauses. Der 45jährige versteht es, Menschen zu motivieren, sie mitzuziehen und erkennt deren Stärken und Schwächen. Zu seinem Team gehören MitarbeiterInnen mit sehr unterschiedlichen beruflichen Voraussetzungen. Manche sind kreativ, haben eigene Ideen, andere wiederum können nur auf ganz klare Anweisungen arbeiten. Auf all diese Bedingungen hat sich Bernhard Korte eingestellt. Seine Mitarbeiter schätzen die ruhige, sachliche Art ihres Chefs, seine Zuverlässigkeit, haben aber dennoch Respekt vor seiner Sachkenntnis.

Als gelernter Koch bei der Berliner Firma NARVA stieg er schnell zum Chefkoch auf. Später im Glaswerk Stralau wurde er Küchenleiter und stellvertretender Abteilungsleiter. Mit der Wende 1990 veränderte sich auch seine berufliche Situation. Er arbeitete im Forum Hotel als Koch und Schichtleiter, wurde Chefkoch und später Geschäftsführer in einem privaten Unternehmen, Kostenstellenleiter, Betriebs- und Objektleiter mehrerer Betriebe. Als Dienstleister war er gewohnt, an sieben Tagen in der Woche zu arbeiten. Oftmals hatte der Arbeitstag sogar 12 Stunden. Nun kommen ihm als Hausleiter des Kulturforums Hellersdorf die gesammelten Erfahrungen und seine Menschenkenntnis zugute. Bei so starkem beruflichen Engagement benötigt jeder Mensch auch einen Ausgleich. Bernhard Korte verbringt die Freizeit zusammen mit seiner Familie gern mit sportlichen Aktivitäten, wie Radfahren, Wandern oder bei der Gartenarbeit, „… um den Kopf wieder frei zu bekommen“, wie er sagt. Der gebürtige Berliner wohnt mit seiner Familie seit 1994 in Marzahn-Hellersdorf. „Hier ist alles grün, und die Häuser sind nicht so hoch. Sogar einen kleinen Garten haben wir vor dem Haus.“

Doch sein wichtigstes Hobby neben der Familie ist der Karneval. Irgendwann als kleiner Junge hatte er im Fernsehen „Mainz – wie es singt und lacht“ gesehen. Dieser Karnevalsumzug war der Beginn einer großen Leidenschaft. Bereits in seiner Lehrzeit bei NARVA wurde er Mitglied im betrieblichen Karnevalsclub, sogar ein sehr aktives. Damals ging die Saison noch länger, den Abschluss nach 26 Veranstaltungen bildete der Lumpenball eine Woche nach dem Aschermittwoch! Gemeinsam mit fremden, ganz unterschiedlichen Menschen ein Hobby zu teilen, hat ihm, dem „geselligen“ Berliner, gefallen. Seine Frau hat viel Verständnis dafür und unterstützt ihn. Doch was wäre eine Karnevalssitzung ohne Büttenrede? Als aufmerksamer Zuhörer und guter Beobachter, der zudem noch „um die Ecke“ denken kann und – als Voraussetzung – versteht, mit Sprache umzugehen, ist Bernhard Korte prädestiniert, die Reden zu schreiben, um sie dann in „der Bütt“ vorzutragen. Das tut er nun seit 1992, was ihm immer großes Lob einbringt. Seit drei Jahren ist er „Ehrenmitglied“ im Carnevals Club Berlin e.V., ehemals NARVA und genießt ein paar Sonderrechte.

Ein Hobby ganz anderer Art ist seine Liebe zur Literatur. Besonders haben es ihm Themen angetan, die Geschichte, insbesondere Kirchengeschichte beinhalten. „Sakrileg“ und „Illuminati“ des amerikanischen Schriftstellers Dan Brown haben ihn so gefesselt, dass er jedes Buch „an nur einem Tag verschlungen“ hat. Deshalb freut er sich auch schon auf das im September erscheinende neue Buch des Autors. Doch er mag auch Lyrik, ebenso wie Musik. „Die russischen Romanzen neulich im Kulturforum waren wunderbar“, schwärmt er. Bernhard Korte ist ein aufgeschlossener, vielseitiger Mann. Wenn er sich einbringt, dann ganz. Wir wünschen ihm viele gute Ideen und weiterhin Freude bei seiner Arbeit beim Kulturring!

Archiv