Archivierung großgeschrieben

Ingo Knechtel

Genealogen im Kulturring erforschen Familiengeschichten

„Die Genealogie lebt von schriftlichen Überlieferungen, die bis zu 400 Jahre alt sind. Deshalb weiß ein Familienforscher, wie wichtig schriftliche Dokumente sind.“ Diese Erkenntnis veranlasst Helmut Guttowski, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Genealogie im Kulturring, seine Mitglieder dazu aufzurufen, sich in der weiteren Arbeit intensiver mit dem Thema „Archivierung“ zu beschäftigen, es zu dem großen Thema im Verein zu machen und es auch praktisch umzusetzen. Naheliegend ist es ja, durch gemeinsamen Austausch und interessante Themenstellungen in den Forschungsvorhaben voneinander zu profitieren. Das praktiziert die Interessengemeinschaft schon seit vielen Jahren. Ihre Geschichte geht auf eine Zeit zurück, als man sich im Rahmen des Pankower Kulturbunds 1986 ein völlig neues, z.T. auch argwöhnisch beäugtes Gebiet der kulturellen Freizeitbetätigung eroberte. Im gerade veröffentlichten Zeitzeugenband „...liberaler, lockerer, kreativer ...“ über die Kulturbundgeschichte in Pankow (Kultur-News berichtete) war darüber zu lesen. Aber ebenso wichtig ist es, die mühsam zusammengetragenen Forschungsergebnisse (bestenfalls) zur Veröffentlichung zu bringen, sie in Datenbanken einzubringen oder z.B. als Ahnenlisten zu hinterlegen. In ihren regelmäßigen Zusammenkünften beschäftigt sich die Interessengemeinschaft mit all diesen Fragen.

Mittlerweile sind es 38 Mitglieder, die sich engagiert mit genealogischen Forschungen befassen. Auf ihrer Jahreversammlung im Dezember 2008 zog ihr Vorsitzender Helmut Guttowski eine positive Bilanz. An den 16 Veranstaltungen im Jahresverlauf hatten sich 423 Interessenten beteiligt. Die Homepage der Gruppe wurde überarbeitet und neugestaltet (www.iggberlin.org), und nach zweieinhalbjähriger Pause wurde das Informationsheft wieder neu herausgegeben. In der gemeinsamen Bibliothek können die verschiedensten Fachbücher und -zeitschriften genutzt werden, eine wichtige Hilfe für jedes Mitglied. Ebenso wichtig ist der Austausch mit anderen Vereinen, der gegenseitigen Zugang zu Forschungsergebnissen ermöglicht. Es bestehen Mitgliedschaften in der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e. V., der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. sowie der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft „Roter Adler“. Die Mitglieder erhalten die Möglichkeit, an den Genealogieforen des „Roten Adler“ in Potsdam teilzunehmen. Vor den regelmäßigen Vorträgen der IGG, die stets im Kleinen Säulensaal der Zentral- und Landesbibliothek in der Breiten Str. 36 stattfinden, werden künftig auch Genealogieforen organisiert.

Überhaupt hat sich die IGG im ersten Halbjahr 2009 viel vorgenommen. Im Januar gab es einen Vortrag „300 Jahre Familie Kober in Görlitz“, im Februar zur Zernikower Mühle und ihren Müllerfamilien. Die weiteren Termine sollten sich Interessenten gut vormerken:

4. März 09: 17-19 Uhr Genealogieforum; 19 Uhr „Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln“ – Diskussion der eigenen Ergebnisse und „Klemmstellen“ in der Familienforschung, Ahnenlistenerstellung.

1. April 09: 17-19 Uhr Beratung der Salzburger; 19 Uhr „Vorfahrensuche östlich von Oder und Neiße“ – Vorstellung der Forschungsstelle Mittelpolen der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher, Vortrag von Irmgard Müller, Beucha.

6. Mai 09: 17-19 Uhr Genealogieforum; 19 Uhr „Nachlass der Familie Bergius“ - Eine Familie wirkte in der deutschen Geschichte. Vortrag von Helmut Guttwoski.

13. Juni 09: Exkursion nach Groß Schönebeck – Besichtigung von Kirche, Schloss und Wildgatter, Kennenlernen der Ortsgeschichte und der Sehenswürdigkeiten dieses Ortes. Fahrgemeinschaften werden organisiert. Bitte anmelden bei Michael Vogel, Tel. 4856084, E-Mail: m_vogel@startplus.de.

Zu allen genannten Veranstaltungen sind Gäste immer herzlich willkommen. Die Treffen sind jeweils in der Zentral- und Landesbibliothek, Breite Str. 36, 10178 Berlin. Für Rückfragen steht Matthias Kohl unter Tel. 44389414 zur Verfügung.

Archiv