Der Mann für alle Fälle: Uwe (Hasi) Ehlert

Antje Mann

Hilfe, mein Computer spinnt, Dateien sind weg, E-Mails verschwinden, der Bildschirm ist schwarz, alles ist abgestürzt, große Katastrophe! Kein Schimpfen, kein Toben, weder Herum-Hämmern auf der Tastatur, noch die Kollegen beschuldigen hilft. Wer das noch nicht erlebt hat, ist ein Glückspilz, der solle seinem PC oder höheren Mächten dafür danken. Aber wenn es nun doch passiert, dann wissen viele Kolleginnen und Kollegen im Kulturring, wo ein Retter in der Not zu finden ist. Uwe Ehlert, den Mann für solche Fälle erreicht man oder „frau“ in der Carola-Neher-Straße 13 in Hellersdorf.

Seine Bewerbungsunterlagen, die er im Mai 2005 beim Kulturring einreichte, spickte Uwe Ehlert vorsorglich mit ausufernden Fachbegriffen, in der stillen Hoffnung, nicht genommen zu werden, denn, „was hatte ich mit Kultur am Hut!?“, so Ehlert heute. Seit nunmehr knapp 4 Jahren arbeitet er erfolgreich im Redaktionsteam für den Kulturkalender Marzahn-Hellersdorf, einer vierteljährlich erscheinenden Publikation. Er hat sich mit der Kulturbranche arrangiert und kümmert sich um die Datensicherung auf den PCs des Projektbereichs Ost, sorgt sich um Hard- und Software-Probleme, speist die Kulturring-Datenbank mit aktuellen Informationen und hilft, wo er kann, wenn es an der PC-Front „brennt“. Manchen schon „tot geglaubten“ Computer hat er wieder zum Leben erweckt, Viren ist er auf die Schliche gekommen und hat verloren gegangene Daten und Mails aus dem PC-Nirwana zurückgezaubert. Eben ein Mann für alle Fälle, der stets mit einem Spaß auf den Lippen den Problemen des PC-Alltags zu Leibe rückt. Das macht ihn sympathisch und unverzichtbar im Kollegenkreis. Ein Indiz hierfür, manche weiblichen Kollegen nennen ihn scherzhaft Hasi.

Die Geheimnisse des IT-Bereichs hat Uwe Ehlert sich weitgehend autodidaktisch erschlossen. Der gelernte Maschinenschlosser, Jahrgang 1965, hat in seinem Berufsleben schon immer viel mit Technik zu tun gehabt. Nach der Lehre bei Bergmann Borsig erfüllte er sich einen Kindertraum und wurde Straßenbahnfahrer. Nach 5 Jahren Betrieb im 4-Schicht-System wechselte er in die Lebensmittelbranche und wurde Betriebsteilleiter in Weißensee.

Mit der Wendezeit kam die Phase der beruflichen Umorientierung. Seine Mutter, zu DDR-Zeiten Gaststättenleiterin, konnte 1990 ihre Wirkungsstätte „Zur Postmeile“ in der Bürgerheimstraße in Lichtenberg käuflich erwerben. Der Sohn wurde Mitinhaber und erweiterte den Betrieb um eine Vereinskneipe. 1995 erkrankte die Mutter, und Arbeit rund um die Uhr war angesagt, was nicht lange gut gehen konnte. Der Entschluss zu verkaufen, wurde durch ein attraktives berufliches Angebot im Ausland gestützt. Von 1996-99 kümmerte sich Uwe Ehlert im Auftrag einer in Mexiko angesiedelten Firma um den Vertrieb von Computertechnik und Lichtanlagen auf Kuba. Er lernte Spanisch und fand die Liebe seines Lebens, seine Hündin Jessica. Nachdem der Firmenchef das Weite gesucht hatte, ging es mit Hund retour nach Berlin, wo er sein Hobby zum anerkannten Berufsabschluss brachte. 2003 bestand Uwe Ehlert die IHK-Prüfung zum Fachinformatiker / Anwendungsentwicklung.

Kennen gelernt hat die Autorin Uwe Ehlert als unermüdlichen, in IT-Dingen beschlagenen, aber auch vieles „besser wissenden“ Kollegen bei der Einrichtung des Computer-Kabinetts im Bildungswerk. Der damaligen Skepsis folgte inzwischen die Gewissheit, dass Uwe Ehlert sehr wohl manches besser weiß und seine E-Mail-Adresse besserwissende_mae_kraft@gmx.de bleibt ein sogenannter Running Gag, ein Witz, der sich ständig wiederholt.

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