Bauunterlagen von Kirchenbauten werden dokumentiert mit KIDOK

Gerhard Ballewski

Die Kirchenbauten der Zeitepoche des sog. „Historismus“, einschließlich „Jugendstil“ und „Heimatstil“, werden in der Kunst- und Architekturgeschichte bisher öffentlich nicht so intensiv wahrgenommen wie große Dome und kleine alte Dorfkirchen. Hierzu hat die Evangelische Kirchengemeinde Humboldthain am Wedding eine Arbeit begonnen, die in einem Dokumentationsbüro in Berlin-Pankow interessierte Menschen zusammenführt. Diese Gruppe unter ehrenamtlicher Leitung wird wesentlich vom Kulturring mit Unterstützung des JobCenters Pankow bereitgestellt. Ohne diese Tätigkeit wären kompetente fachliche Zusammenfassungen zu diesen „Standardkirchen“ der Städte um 1900 herum kaum möglich.

Zusammen mit den verschiedenen Gemeinden mit Sakralbauwerken dieser Zeit-epoche (1860 bis 1920) in Berlin und anderswo und in Abstimmung mit anderen fachlich tätigen Stellen werden einschlägige Gebäude-Dokumente mit modernen Computern aufgenommen, um sie künftig leichter verfügbar zu haben. Sie werden durch das KIDOK-Team auch wieder präsentiert, etwa durch Bereitstellung von digitalen Auszügen für die Gemeinden selbst, aber auch zusammengefasst in Ausstellungen z.B. zu Kirchenjubiläen, und durch gelegentliche Sonderdrucke.

Im Internet sind von der KIDOK-Gruppe bereits ca. 100 Sakralbauten unter www.kirchenbaudokumentation.de strukturiert beschrieben. Unabhängig davon werden in einem internen EDV-System, unterstützt von Computerfirmen, die Daten und Dokumente digital in einem professionellen Dokumenten-Programm dauerhaft und sicher gespeichert, ohne natürlich ein kirchenamtliches Archiv ersetzen zu wollen. Bei KIDOK geht es allein um eine Sammlung der baugeschichtlichen Dokumente und Fotos, Baupläne, Beschreibungen usw., soweit diese Speicherung rechtlich zulässig und optisch sinnvoll ist.

Inzwischen wird von dem o.g. KIDOK-Büro zusätzlich ein Verfahren erprobt, für den evangelischen Kirchenkreis Nord/Süd intern mit demselben EDV-System die schönen Objekte der Kirchenkunst-Ausstattung aller Kirchen im Norden Berlins elektronisch zu dokumentieren. Damit bestünde im positiven Falle die Möglichkeit, das Verfahren kirchenintern auch für andere Kirchenkreise einsetzen zu können.

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