Schlimm, schlimmer, am schlimmsten,

Ingo Knechtel

die Steigerung ist rein grammatikalisch. Denn eigentlich geht es abwärts. So wird es jedenfalls für 2009 vorausgesagt; eine Wirtschaftskrise steht ins Haus mit tiefen Einschnitten für viele Menschen. Versinken wir zu Beginn eines neuen Jahres angesichts wirtschaftlicher Rezes-sion in eine kollektive Depression? Trüben tiefe Sorgenfalten unseren Tatendrang, hemmen unsere Vorsätze für ein glückliches, erfolgreiches 2009? Sicher sind all die schlechten Prognosen nicht unbegründet. Und zu befürchten ist auch, dass es wieder einmal den „kleinen Mann“ (oder die Frau) am heftigsten treffen wird. Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust heißen die Damoklesschwerter für viele. Und all jene, die schon lange unter Arbeitslosigkeit leiden und sich vielleicht gerade Hoffnung auf eine Neuanstellung gemacht hatten, bekommen nicht den Hauch einer Chance. Und doch – bei aller Wut über die Verursacher der Krise – sollten wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Solidarität und Hilfe sind mehr denn je gefragt. Fordern wir in dieser Situation die richtigen Gegenmaßnahmen von den Politikern: zum Beispiel auch vom Berliner Senat, mehr Mittel für den weiteren Ausbau des öffentlichen Beschäftigungssektors einzusetzen. Im gemeinnützigen Bereich gibt es nach wie vor viel Sinnvolles zu tun. Gefragt sind neue, eigene Ideen und Anstöße, sie zu verwirklichen. Eine Vielzahl von Vereinen wie der Kulturring bieten sich dafür in Berlin an. Ehrenamtliches Engagement ist eine der stärk-sten Säulen dieser Gesellschaft. Sie bewirkt auch Veränderung; Veränderung, die von jedem einzelnen ausgeht. Das hält dieses Land am Leben. Eine Krise ist schlimm, untätig zu sein, wäre am schlimmsten. Wir wünschen Ihnen, liebe Leser, ein kämpferisches, interessantes und gesundes Neues Jahr.

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