Spandauer Frauen

Bernd Grünheid, Ibrahim Fidan

Am 1. November 2007 begann ein durch den Kulturring in Berlin e. V. gemeinsam mit der Frauenbeauftragten von Spandau initiiertes und vom Jobcenter Spandau gefördertes Frauenprojekt. Entsprechend der Interessen wurden die 30 Teilnehmer/innen in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich mit der Erstellung zweier Broschüren zu den Themen „Was uns Spandauer Seniorinnen zu sagen haben“ und „Erfolgreiche Existenzgründerinnen in Spandau“ befassen sollen.

Der Anfang verlief für die 23 Damen und 7 Herren der beiden Projektgruppen relativ problemlos. Geeignete Leute für die wichtigsten Aufgaben in den beiden Gruppen, wie Teamleitung und Sekretariat, waren schnell gefunden. Auch das gegenseitige Kennerlernen ging relativ zügig voran. Zum Beginn der Arbeiten beschäftigten sich die aus den unterschiedlichsten Berufen kommenden Projektteilnehmer als erstes mit zwei Fragen: Wie sollen die Broschüren inhaltlich strukturiert werden und woher bekommen wir die notwendigen Adressen und Kontakte?

Für die „Unternehmerinnen-Broschüre“ wurde neben einer erklärenden Einleitung die Vorstellung erfolgreicher Existenzgründerinnen in Form von Interviews und ein umfangreicher Serviceteil zum Thema „Hilfe zur erfolgreichen Existenzgründung durch Frauen“ mit Text und Adressenliste vorgesehen. Für die „Seniorinnen-Gruppe“ standen die persönlichen Geschichten der älteren Spandauer Damen im Mittelpunkt, aber auch Kochrezepte und Gesellschaftsspiele aus früherer Zeit sollten dargestellt werden.

Für die Interviews mit den Gründerinnen wurde erst einmal ein Fragenkatalog erarbeitet. Neben dem wirtschaftlichen und persönlichen Werdegang standen vor allem geschlechtsspezifische Fragen, wie z. B. „Hat es eine Frau schwerer, ein Unternehmen zu gründen und zu führen, als ein Mann?“, im Mittelpunkt. Zur weiteren Vorbereitung wurden zusätzliche Themen, wie „Die richtigen Interviewtechniken“, in der Gruppe diskutiert.

Die MitarbeiterInnen machten sich zu Fuß in ihrer näheren Umgebung auf, um nach Firmen zu suchen, die durch Frauen geleitet und eventuell auch gegründet wurden. Internetrecherchen und Kontakte zu anderen Trägern und Einrichtungen verhalfen zu den ersten Kontakten. Mit den Gesprächen und Interviews wuchs die Sicherheit, und so konnten die ersten Protokolle fertiggestellt werden.

Auch im Mittelpunkt der „Senioren-Gruppe“ stand zunächst die aufwändige Recherche geeigneter Kontakte und die Erstellung des Fragenkatalogs. Die ersten Gesprächspartnerinnen wurden im Verlaufe von Bastelnachmittagen in Spandauer Senioreneinrichtungen gefunden. So wurde das „Eis“ gebrochen, und die Seniorinnen erzählten ihre persönlichen Geschichten. Mittlerweile sind viele umfangreiche Texte vorhanden, dazu kommen Rezepte, Fotos und Dokumente. Weitere Zeitzeuginnen fanden sich durch einen Aufruf im „Spandauer Volksblatt“.

Ende April 2008 kam dann vom Job Center Spandau die erfreuliche Nachricht, dass das Projekt und die Vertragsdauer aller Projektteilnehmer um ein halbes Jahr verlängert werden.

Inzwischen liegen zahlreiche Vorschläge für den Aufbau und die Gestaltung der Broschüren vor, die eine Publikationsreihe zu Spandauer Frauen begründen sollen. Parallel dazu gehen die Interviews und Gespräche weiter, die Texte werden in die endgültige Form gebracht, und Mitte Juli 2008 sollen beide Broschüren als Entwurf vorliegen.

Archiv