Friedenslesung – Intitiative aus Hellersdorf

I. K.

Zum Weltfriedenstag geht von Hellersdorf der Ruf an alle, sich auf künstlerische vor allem litararische Weise mit dem sehr aktuellen Thema Frieden auseinanderzusetzen.

Der Autorenstammtisch „Fensterblick“ im Kulturring – allen voran die organisatorische Leiterin, Kulturring-Mitglied Sylvia Reim – startete vor wenigen Wochen diese vielbeachtete Initiative, die am 1. September in einer Friedenslesung in den Einrichtungen des Kulturrings im Bereich Ost sowie in einer Hellersdorfer Erklärung münden soll. Alle sind aufgerufen, bis zum 31.7. passende Texte zum Thema einzureichen, die von einer Jury bewertet, im Internet veröffentlicht und von denen eine Auswahl in einem Kompendium gedruckt werden soll.

Der Entwurf einer „Hellersdorfer Erklärung“ soll diskutiert und schließlich verabschiedet werden. Hier der erste Entwurf (Auszug):

„Wir träumen von einer friedlichen Menschenwelt, aber wir legen dabei die Hände nicht in den Schoß. Deshalb sind wir hier zusammengekommen. Wir rufen jeden auf, seinen konkreten Einfluss geltend zu machen: Jeder Euro, der nicht für Rüstung verschleudert würde, hätte so viele Möglichkeiten, sozial genutzt zu werden. So viele Menschenleben wären zu retten und menschenwürdig zu gestalten. Wir halten es für zynisch, menschliche Arbeit dafür einzusetzen, solche Leben zu zerstören, auszulöschen, Überlebenden Leid aufzubürden. Wir unterstützen jeden, der sich für weltweite Abrüstung einsetzt. Wir sind der Überzeugung, dass jeder auf seine Weise mehr für den Frieden auf dieser Welt tun kann. Wohlstand und Zufriedenheit aller Menschen dieser Erde wären mit den für Rüstung und Krieg verschleuderten Reichtümern schon längst erreicht. Niemand käme dann auf die Idee, etwas so Hoffnungsloses zu tun wie individuellen Terror. Also fallen wir dem Kriegsterror in die Arme. Deutsche Tornados sind das Letzte, was die Welt braucht! An deutschen Waffen wird diese Welt nicht genesen! Wir sagen weg damit! Wir fordern in Anbetracht unserer kleinen Möglichkeiten die Bezirksverordneten von Marzahn/Hellersdorf auf, unseren heutigen Beschluss, dieses, unser Hellersdorf zum aktiven Friedensbezirk zu erklären, mit einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zu untermauern, und alles zu tun, damit sich andere Bezirke dieser Initiative anschließen. Deutschland als ein immer dichter geknüpfter Teppich solcher ‚aktiven Friedensbezirke’ – das ist ein Stück Zukunft in unserem Sinne. Wenn von deutschem Boden der Weltfrieden ausbräche, das wäre die einzige vernünftige ‚Schuld’, die mit einem 1. September verbunden sein sollte...“

Der Kulturring ruft alle Interessierten und Engagierten mit der folgenden Einladung auf, zum 1. September ins Hellersdorder Kulturforum und in die anderen beteiligten Veranstaltungsorte zu kommen:

„Frieden mit allen, die so sind wie wir, aber vor allem mit denen, die nicht so sind wie wir, ist uns Herzenssache. Wir veranstalten, was eine an der Erzielung von Profiten orientierte Politik nicht will: Wir organisieren ein Stück Welt in Hellersdorf – eine Welt, die Raketen einschmelzen will für Sinnvolles. Wir führen zusammen: Wer immer einen Beitrag für unsere gemeinsame Sache leisten will, bereitet denen, die einfach etwas in ihrem Sinne erleben wollen, ein Erlebnis: Eine Lesung von lyrischen Texten, Gesang, Bildkunst, Begegnung mit verschiedenen Kulturen. Etwas, wo jeder mitmachen kann, zuschauen und zuhören. In der Vorbereitung haben Schüler mitgewirkt sowie Künstler verschiedener Gattungen und Nationalitäten. Jeder, der sich selbst und Freunden mit dem Besuch unserer Veranstaltung eine Freude bereitet, hat etwas Gutes getan für diese Welt…“

Erste Texte sowie aktuelle Informationen über Mitwirkende und Unterstützer sind im Internet unter www.friedenslesung.de zu finden.

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